Polen / Geschichte

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs


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Am 1. September 1939 nahmen deutsche SS-Einheiten polnische Gebäude und Institutionen in Danzig/Gdańsk in Besitz. Etwa 1.500 Angehörige der polnischen Minderheit wurden festgenommen, um sie einzusperren, zu deportieren oder hinzurichten. Viele andere wurden aus ihren Häusern vertrieben und in das Innere Polens geschickt. Noch am selben Tag verkündeten die Nationalsozialisten die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich.

Am 1. September 1939, kurz nach den ersten Schüssen auf der Westerplatte, wurde Danzig/Gdańsk selbst zum Kriegsschauplatz, als deutsche SS-Einheiten polnische Gebäude und Einrichtungen in Besitz nahmen. Schon vor Kriegsbeginn hatten sich die in der Stadt lebenden Polen auf die Verteidigung der polnischen Einrichtungen Danzigs vorbereitet. Etwa 50 bewaffnete Postbeamte verteidigten 14 Stunden lang das polnische Postamt. Erst nachdem einige ihrer Kollegen gefallen waren, gaben sie auf. Beim Verlassen des Gebäudes wurde der eine weiße Fahne tragende Direktor Jan Michoń erschossen. Die anderen Postangestellten wurden später als Freischärler exekutiert. Das war eines der ersten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs. Erst im Jahr 1998 wurden sie durch ein deutsches Gericht rehabilitiert. In seinem Roman „Die Blechtrommel“ vermittelt Günter Grass sehr emotionale Einblicke in diese Ereignisse. Am gleichen Vormittag verhafteten SS, SA, die deutsche Polizei und die Gestapo etwa 1.500 Angehörige der polnischen Minderheit und brachten sie in die Viktoriaschule im Stadtzentrum. Viele von ihnen wurden in das gerade eingerichtete Konzentrationslager Stutthof deportiert, 67 von ihnen wurden hingerichtet, viele andere starben in Lagern oder erlagen anderswo dem Terror der Deutschen. Die in der Nachbarstadt Gdynia wohnenden Polen vertrieb man aus ihren Häusern und schickte sie ins polnische Kernland. Die polnischen Einwohner Pommerns wurden, nur weil sie Polen waren, während des ganzen Krieges terrorisiert, in Konzentrationslager gesperrt und hingerichtet. Dabei hatten es die Nationalsozialisten besonders auf die Elite der polnischen Nation, zum Beispiel Lehrer und katholische Geistliche, abgesehen. Am 1. September 1939 verkündete der Gauleiter von Danzig, Albert Forster, in einer Radioansprache auch die Wiedervereinigung der Stadt mit dem Deutschen Reich.

Kładki 25, 80-822 Gdańsk, Pologne