Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof wurde am über 700 m hohen Nordhang des Mont Louise errichtet. Der Ort wurde ausgewählt, damit die Häftlinge Granit abbauen konnten, mit dem deutsche Städte verschönert werden sollten. Schon bald wurden die Häftlinge jedoch im Hauptlager oder einem der vielen angeschlossenen Außenlager in der Kriegsproduktion eingesetzt. Ein großer Teil der Häftlinge waren Widerstandskämpfer aus Frankreich oder anderen besetzten Ländern. Doch auch Juden, Homosexuelle, Roma und Sinti waren unter den Insassen. Menschen aus über 30 Ländern wurden in das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof deportiert. Insgesamt waren in der Zeit seines Bestehens im Lager etwa 52.000 Personen inhaftiert, auf dem Höchststand rund 7.000 gleichzeitig. Im Lager wurden auch medizinische Experimente durchgeführt, darunter Studien zu Typhus, Senfgas und Phosgen. Insassen wurden diesen Gasen und Krankheitserregern ausgesetzt, um die Auswirkungen zu erforschen. Überdies wurden in der Gaskammer des Lagers 86 jüdische Männer und Frauen ermordet, damit Dr. Hirt ihre Skelette am Straßburger Institut für Anatomie untersuchen konnte. Im September 1944 wurde das Lager geräumt und die meisten Gefangenen ins Konzentrationslager Dachau überführt. Einen Monat später wurde das Lager von Soldaten der 3. US-Infanteriedivision befreit.