Niederlande / Denkmal

Spitzentreffen in einem Maastrichter Schulgebäude


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In der Aylvalaan in Maastricht befand sich bis 1991 das Henric van Veldeke-College – eine katholische Jungenschule für Besserverdienende. Ein symbolisches Tor mit einer Gedenktafel vor dem ehemaligen Eingang erinnert daran, dass sich hier ab Ende Oktober 1944 monatelang das Hauptquartier der 9. US-Armee befand und Spitzentreffen stattfanden.

Am 1. März 1942 wurde die Schule von der deutschen Ortskommandantur beschlagnahmt. Nach dem Rückzug der Deutschen diente das Gebäude vom 22. Oktober 1944 bis zum 10. März 1945 als Hauptquartier von General William Simpson, dem Kommandeur der 9. US-Armee.

Am 7. Dezember 1944 besuchten die alliierten Befehlshaber an der Westfront, Dwight Eisenhower (USA), Bernard Montgomery (UK), Omar Bradley (USA) und Arthur Tedder (UK), Simpson für eine Lagebesprechung. Die zentrale Frage war, wie man Hitler in die Knie zwingen konnte. Die Luftlandungen bei Arnheim scheiterten, und der Vormarsch der Alliierten war an jeder Stelle ins Stocken geraten. Eisenhower und Montgomery hatten grundsätzlich unterschiedliche Meinungen, was die Strategie betraf: Vormarsch auf breiter Front (Eisenhower) oder schnelles und intensives Vordringen in Richtung Ruhrgebiet und Berlin (Montgomery). Das Ergebnis ist bis heute nicht bekannt. Vermutlich trafen beide einen Kompromiss, aber waghalsige Luftlandungen weit hinter die Frontlinie, wie in Arnheim und Nimwegen, gehörten der Vergangenheit an.

Im März 1945 empfing Simpson erneut hohen Besuch: dieses Mal vom britischen Premierminister Winston Churchill. Mitte der 1990er Jahre wurde das Schulgebäude weitgehend abgerissen – die Fassade blieb jedoch erhalten. Das aus Steinen der Maas gefertigte Tor des Künstlers Hans Lemmen erinnert nicht nur an den Krieg, sondern stellt auch die Köpfe der Schüler dar, die durch das Tor ein- und ausgehen.

Aylvalaan 22-40, 6212 AW Maastricht