De Waldgraaf

Dezember 1944: Nijmegen und die Region südlich der Waal sind befreit und die Frontlinie verläuft entlang der Grenze zu Deutschland. Die meisten Bewohner der Region sind bereits evakuiert worden und das Gebiet wird von Soldaten bewohnt, deren Tage aus Warten auf Befehle, Patrouillen und der Verteidigung der Frontlinie gegen deutsche Angriffe bestehen. Für die Soldaten bedeutet die Zeit an der Front ein Wechsel von Kampfpausen und Kämpfen. Tagelang passiert nichts, und plötzlich befinden sie sich wieder mitten in einem Kampf um ihr Leben.

Die sanfte Hügellandschaft zwischen Groesbeek und Wyler erlaubt einen Blick bis weit nach Deutschland hinein und ist damit ein ideales Umfeld für Aufklärungsmissionen. Damals gab es nur wenige Bauernhöfe, die die Sicht versperrten und Schutz boten. Einer davon war der Bauernhof der Familie Lammers am Waldgraaf 12. An einem ruhigen Dezembertag wurde der Hof plötzlich von deutschen Soldaten angegriffen. Granaten schlugen ein und die Kanadier, die dort auf Patrouille waren, konnten sich gerade noch retten. Allerdings nicht ohne Verluste. Der Hof war nun im Besitz der deutschen Soldaten und wurde von ihnen verteidigt, da sie mit dem Hof einen guten Aussichtspunkt über die Hügel nach Groesbeek hatten.

Da die Kanadier nun wussten, womit sie es zu tun hatten, eroberten sie das „K-House“, wie es von den Kanadiern genannt wurde, zurück und konnten es diesmal halten.

Dieses Gebäude ist nicht das einzige, das eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg hat. Ein paar Häuser weiter, am Waldgraaf 8, stürzte ein amerikanisches Flugzeug ab. Kurz zuvor hatte es 15 Fallschirmjäger abgeworfen, doch dann wurde es über dem Maas-Waal-Kanal getroffen und kurz darauf wurde die Dakota zum zweiten Mal beschossen. Heute erinnert eine Gedenktafel an die Geschichte des Flugzeugs und die fünf Besatzungsmitglieder, die bei dem Absturz ums Leben kamen.

Kanadische Soldaten auf dem Rijk van Nijmegen
Während der Operation Market Garden wurde der Rijk van Nijmegen von den Alliierten befreit. Doch die Region war nicht sicher: Die Region wurde zum Frontgebiet. Im November 1944 wurden die hier stationierten britischen und amerikanischen Soldaten abkommandiert und die Kanadier übernahmen. Ihre Aufgabe war es, die Brücken, die Stadt und die Region vor deutschen Angriffen zu schützen und die Front zu verteidigen.