Airstrip B 91 – Maldens mobiler Flugplatz

Die Operation Varsity war die größte Luftlandeoperation, die jemals innerhalb eines Tages durchgeführt wurde. 16.000 Fallschirmjäger wurden östlich des Rheins hinter den feindlichen Linien abgesetzt. Diese Operation war Teil der Endphase der Rheinland-Offensive und diente der Luftunterstützung der Bodenoperation Plunder. Das Ziel der beiden Operationen war die Überquerung des Rheins. Für den Vormarsch der Alliierten war der Rhein die letzte natürliche Barriere auf dem Weg nach Berlin. Einer der Startpunkte für die Flugzeuge war der Flugplatz in Malden.

Die Start- und Landebahn mit der offiziellen Bezeichnung B91 De Kluis war fast 1.400 Meter lang. Für den Bau des Flugplatzes mussten dreizehn Häuser weichen. Den Bewohnern blieb nicht viel Zeit, um für sich selbst eine andere Unterkunft zu suchen. Ohne Vorankündigung wurden sie aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Auch die Windmühle in Malden musste ihre Flügel verlieren, da sie sonst eine Gefahr für die Starts und Landungen der Flugzeuge sein konnten. Der Bau des Flugplatzes dauerte nur fünf Tage und am 21. März 1945 hob das erste Flugzeug ab.

Malden beherbergte Geschwader der Wings Nr. 123 und 135, die zur 84. Gruppe der RAF gehörten. Sie verfügten hauptsächlich über Kampfflugzeuge und hatten die Aufgabe, die deutsche Flugabwehr auszukundschaften. Der Flugplatz war einer der ersten Orte auf dem Festland, an dem das moderne strahlgetriebene Jagdflugzeug Gloster Meteor abhob. Aber auch größere Maschinen wie Dakotas landeten und starteten auf diesem Flugplatz. Sie brachten die Verwundeten und Kriegsgefangenen nach England.

Nachkriegszeit

Der Flugplatz war nur für einige Wochen in Betrieb. Ab Ende April 1945 wurde er nicht mehr genutzt. Die Gebäude verschwanden, aber die Lochbleche, mit denen die Piste belegt war, wurden von den Anwohnern wiederverwendet, zum Beispiel für den Bau von Häusern oder als Zäune.

Der Flugplatz zog auch berühmte Besucher an. Augenzeugen erinnern sich, dass Feldmarschall Montgomery einmal landete und die Kinder des Dorfes ins Cockpit ließ. Das letzte Flugzeug, das dort landete, war die Maschine von Prinz Bernhard im Mai 1945.