Niederlande / Denkmal

Kriegsdenkmal Belfeld


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Das Kriegsdenkmal in Belfeld wurde zum Gedenken an alle Mitbürger errichtet, die in den Besatzungsjahren durch Kriegshandlungen ums Leben kamen. Insbesondere werden der fünf Widerstandskämpfer gedacht, die 1944 von den Besatzern getötet wurden.

Verhältnismäßig viele Juden sind in der Gemeinde Belfeld untergetaucht. Bis zum Sommer 1944. Dann wurde der Arbeitskontrolldienst (AKD) unter der Leitung des NSB-Manns Johan Berendsen (NSB - niederländische Nationalsozialistische Bewegung) aus Venlo durchgreifender und eine Abteilung der Feldpolizei ließ sich in Reuver nieder.

Im Frühjahr 1944 gründete Ben Verstappen eine Bürgerwehr. Ursprünglich beschränkten sich die Arbeiten auf das Auffinden von Adressen von Untergetauchten. Im Sommer 1944 aber erhielt Verstappens Bürgerwehr Befehle von der provinzialen Bürgerwehrleitung, wie der Überfall einer Molkerei in Broekhuizen und der Einbruch in eine Mühle in Beesel und den Bauernverband in Velden. Ende August 1944 beraubten die Mitglieder der Bürgerwehr einen Belfelder Schwarzmarkthändler um seinen Wuchergewinn und liquidierten zwei Untergetauchte, die die Bürgerwehr-Organisation in Hulsberg zu gefährden drohten. Das Hauptquartier von Verstappens Bürgerwehr befand sich in einem Schutzbunker am Patersweg in Belfeld.

Am Mittwoch, dem 30. August, wartete das Mitglied der Bürgerwehr Pereira (ein Untergetauchter aus Den Haag) im Bunker auf seine Mitstreiter, um einen Auftrag auszuführen. Da sie nicht zur abgesprochenen Zeit zurückkehrten, ging Pereira nach draußen. Dort traf er auf zwei Mitglieder des AKD. Pereiras Ausweispapiere schienen nicht in Ordnung, außerdem hatte er eine auffällige Menge an Bezugsscheinen bei sich. An Pereiras Untertauchadresse (Janssens Bauernhof) fanden die AKD-Beamten weiteres belastendes Material. Ein Lastwagenfahrer, der Zeuge der Verhaftung des Widerstandskämpfers war, informierte Verstappen. Dieser ging zusammen mit A.H. Ummels (Feldwebel der Militärpolizei) zum Bauernhof. Der AKD-Mann Sabbé hielt hier Wache und es kam zu einem Feuergefecht. Der Leiter der Bürgerwehr wurde tödlich getroffen und Ummels, der wenig später eintraf, wurde festgenommen.

Zusammen mit Pereira und den sterblichen Überresten von Verstappen wurde er in die Kaserne in Blerick gebracht. An Verstappens Leiche fand man eine Liste mit Namen von Mitgliedern der Bürgerwehr, denen eine Waffe ausgehändigt worden war. So standen auch die Namen von Ummels und H.W.M. Gommans (Leiter der Jungen Wache (Jonge Wacht) in Belfeld) auf der Liste. Ummels und Pereira wurden von den Mitgliedern der Sicherheitspolizei Mitsch und Conrad auf der Bahnstrecke zwischen Belfeld und Reuver erschossen. Am 5. Oktober wurde C. Janssen aus Sevenum verhaftet, der als Untergetauchter auf einem Bauernhof arbeitete. Zwei Tage später wurde H. Gommans verhaftet. Noch am selben Abend wurden Janssen und Gommans in den Wäldern zwischen Beesel und Reuver hingerichtet 

Die Namen der fünf getöteten Widerstandskämpfer lauten: H.W.H. Gommans, C. Janssen, M. Pereira, A.H. Ummels und B.P.L. Verstappen.

Patersweg, Belfeld