Deutschland / Wahrzeichen

Detlev-Rohwedder-Haus


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Das Detlev-Rohwedder-Haus wurde zwischen 1935 und 1936 als Sitz des deutschen Reichsluftfahrtministeriums errichtet. Während der Schlacht um Berlin diente es als Kommandozentrale des zentralen Verteidigungsabschnitts und als Hauptquartier für verschiedene Einheiten der Berliner Garnison. In der DDR-Zeit beherbergte es das Haus der Ministerien und seit 1999 wird es vom deutschen Bundesministerium für Finanzen genutzt.

Das Detlev-Rohwedder-Haus wurde zwischen 1935 und 1936 als Sitz des deutschen Reichsluftfahrtministeriums errichtet, das von Hermann Göring geleitet wurde. Es wurde von Ernst Sagebiel entworfen, der in der Nazizeit auch für den Neubau des Flughafens Berlin-Tempelhof verantwortlich war. Das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 112.000 m2 beherbergte beinahe 2.100 Büroräume. Obwohl es eines der größten Bürogebäude in Berlin war, wurde es während der alliierten Bombardements nur leicht beschädigt.

Während der Schlacht um Berlin wurde das Gebäude gemeinsam mit der Reichskanzlei als Kommandoposten des zentralen Verteidigungsabschnitts Z (für Zitadelle) und später von der Panzer-Division Müncheberg genutzt. Darüber hinaus etablierte die SS-Panzergrenadier-Division Nordland unter SS-Brigadeführer Gustav Krukenberg am Abend des 25. April 1945 ihr Hauptquartier ebenfalls in diesem Gebäude, in dessen Keller die Einheit auf inaktives Personal der Luftwaffe stieß. Am 30. April 1945 wurde das Gebäude durch sowjetische Artillerie bombardiert, die Stahlbetonkonstruktion hielt dem Bombardement jedoch stand. Die Garnison des Reichsluftfahrtministeriums bestand zu diesem Zeitpunkt aus diversen Einheiten verschiedener Truppen, darunter Personal der Luftwaffe, Einheiten des Volkssturms, deren Mitglieder unter Veteranen des Ersten Weltkriegs rekrutiert wurden und alte preußische Uniformen trugen, und internationale Freiwillige der Waffen-SS. Das Gebäude wurde am 2. Mai 1945 um 14:00 Uhr vom 2. und 3. Bataillon des sowjetischen 1050. Schützenregiments erobert.

Nach dem Krieg war in dem Gebäude das Haus der Ministerien der DDR untergebracht. Dadurch wurde es zu einem Brennpunkt des ostdeutschen Volksaufstands vom 17. Juni 1953. Im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung bezog das Bundesministerium der Finanzen das Gebäude, seit 1999 ist es der erste Dienstsitz des Ministeriums. Das Haus wurde nach dem deutschen Regierungsbeamten Detlev Rohwedder benannt. Detlev Rohwedder war Präsident der deutschen Treuhandanstalt, die in den 1990er Jahren ihren Sitz im Gebäude hatte und für die Privatisierung der ehemaligen volkseigenen Betriebe der DDR zuständig war. Rohwedder wurde 1991 von der linksterroristischen Roten Armee Fraktion ermordet.

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