Deutschland / Friedhof

Friedhof Wilsnacker Straße für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft


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Der Friedhof Wilsnacker Straße für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ist ein Kriegsgräberfriedhof in Berlin, auf dem Opfer der Luftangriffe auf den Bezirk Berlin-Moabit, deutsche Soldaten und hingerichtete politische Gefangene bestattet sind. Seit 1955 ist er ein Ehrenfriedhof des Landes Berlin.

Der Friedhof Wilsnacker Straße für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft befindet sich im Bezirk Berlin-Moabit. Ursprünglich gehörte er zum Kirchhof der St.-Johannis-Kirche, wurde jedoch bereits 1935 geräumt und anschließend als Schulgarten genutzt. Während der Schlacht um Berlin wurde das Gebiet stark bombardiert und war schwerem sowjetischem Artilleriebeschuss ausgesetzt, was dazu führte, dass viele Soldaten und Zivilisten während der Gefechte und in Luftschutzkellern starben.

Rund 300 Menschen, darunter Frauen und Kinder, wurden zunächst auf einem improvisierten Notfriedhof beigesetzt. Zu den identifizierten Opfern gehören 15 politische Gefangene und Widerstandskämpfer aus dem nahe gelegenen Zellengefängnis Lehrter Straße. Diese wurden von SS-Kommandos im Park in der Nähe des ehemaligen Lehrter Bahnhofs (dem heutigen Berliner Hauptbahnhof) ermordet. Unter ihnen war auch Albrecht Haushofer, Widerstandsaktivist und Sohn von Karl Haushofer, dessen geopolitische Ideen indirekt das Expansionsstreben von Adolf Hitler beeinflussten. Sein Grab ist das einzige gekennzeichnete Grab, das den Krieg überlebt hat und noch immer auf dem Gelände zu finden ist. Der ursprünglich als Notfriedhof angelegte Friedhof wurde 1955 von den West-Berliner Behörden in einen Ehrenfriedhof umgewandelt.

+49 30 9018-33142