Deutschland / Wahrzeichen

Landebahn Ost-West-Achse


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Die Landebahn Ost-West-Achse befand sich an der heutigen Straße des 17. Juni. In den letzten Tagen der Schlacht um Berlin wurde die Straße, die mitten im Tiergarten liegt, als Landebahn für Transportflugzeuge genutzt, über die wichtige NS-Funktionäre in die Stadt gebracht und Verwundete aus der Stadt evakuiert wurden.

Die Geschichte der Straße des 17. Juni, die ursprünglich Charlottenburger Chaussee hieß, reicht bis in das Jahr 1799 zurück. Im 19. Jahrhundert wurde sie zu einer Hauptverkehrsstraße zwischen dem Zentrum Berlins und den wohlhabenden Vororten im Westen Berlins. Die ersten Pferdeomnibusse und Straßenbahnen Berlins fuhren entlang dieser Straße. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Straße für große Militärparaden genutzt, darunter z. B. für eine pompösen Parade zu Hitlers 50. Geburtstag am 20. April 1939.

Die Charlottenburger Chaussee war ein elementarer Bestandteil des Konzepts der Ost-West-Achse, einer wichtigen Straßenachse in Hitlers Plan, Berlin in eine nationalsozialistische Modellstadt namens „Germania“ zu verwandeln. Während der Schlacht um Berlin diente die Straße als Landebahn für Flugzeuge, mit denen wichtige Funktionäre der Nazis und der Wehrmacht zum Führerbunker transportiert wurden, darunter Albert Speer, Hitlers Architekt und Minister für Rüstung und Kriegsproduktion, und Robert Ritter von Greim, der zum letzten Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt wurde. Die Landebahn wurde auch von Transportflugzeugen genutzt, mit denen verwundete Soldaten und Zivilisten aus der Stadt evakuiert wurden. Aufgrund der Schäden an der Straße und dem ständigen sowjetischen Artilleriebeschuss gelang dies jedoch nur einige wenige Male. Im angrenzenden Tiergarten waren die wichtigsten Einheiten der deutschen Abwehrartillerie stationiert, welche die letzte Unterstützung für die eingeschlossene Berliner Garnison darstellten.

In den letzten Kriegstagen bildete die Straße die Grenze zwischen der sowjetischen 3. Stoßarmee und der 8. Gardearmee, die von Norden und von Süden aus auf das Stadtzentrum vorrückten. Ein Jahr später wurde hier das Sowjetische Ehrenmahl im Tiergarten errichtet. Im Anschluss an den Volksaufstand der DDR am 17. Juni 1953 wurde die Straße, die damals in West-Berlin lag, in „Straße des 17. Juni“ umbenannt. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Straße für verschiedene Großveranstaltungen genutzt, darunter als Fanmeile, für die Loveparade und für andere Umzüge.