Deutschland / Wahrzeichen

Kaserne der Leibstandarte


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Die Kaserne in der Finckensteinallee wurde ursprünglich für die preußische Armee errichtet und später von der Leibstandarte SS Adolf Hitler genutzt. Zwischen 1945 und 1994 beherbergte die Kaserne Einheiten der US-Armee. Heute ist dort ein Teil des Bundesarchivs zu finden.

Die Kaserne in der Finckensteinallee wurde ursprünglich zwischen 1873 und 1878 als Hauptkadettenanstalt für die preußische Armee errichtet und bot Platz für mindestens 1.000 Kadetten. Im Jahr 1920 wurde die Anstalt aufgrund des Versailler Vertrags aufgelöst, wonach die Gebäude als ziviles Gymnasium genutzt wurden. Nach Hitlers Machtergreifung war ab 1933 seine persönliche Leibgarde, die Leibstandarte SS Adolf Hitler, auf dem Gelände stationiert. Im Jahr 1934 wurden hier einige hohe SA-Funktionäre nach der „Nacht der langen Messer“ durch Mitglieder der Leibstandarte und des SD hingerichtet. Von 1937 bis 1940 wurden der Eingang und das Hauptgebäude der Kaserne im Stil der NS-Architektur umgestaltet.

An den neu errichteten Torgebäuden wurden zwei Statuen von SS-Wachen angebracht, die heute mit Betonplatten ummantelt sind. Neben einigen Dienstgebäuden wurde auch ein großes Schwimmbad für die Soldaten der Leibstandarte hinzugefügt. In der Kriegszeit verblieben bei Fronteinsätzen der Leibstandarte-Division deren Reserveeinheiten wie das Wachbataillon sowie das Ausbildungs- und Ersatzbataillon in Lichterfelde. Im Jahr 1943 wurde der Komplex erstmals beschädigt, insbesondere das Unterrichtsgebäude. Im April 1945 brannte das Gebäude aus. Die verbliebenen Einheiten der Leibstandarte hatten das Gelände zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen, da sie im Kampf gegen die vorrückende Rote Armee eingesetzt wurden.

Am 25. April 1945 wurde die Gegend um Lichterfelde durch Einheiten des sowjetischen 9. Mechanisierten Korps erobert. Im Juli 1945 übernahm die US-Armee das Gelände und benannte es in „Andrews Barracks“ um. Die Kaserne diente anschließend als Unterkunft für die Sicherheitskräfte der US-Armee in Berlin, die Militärpolizei des Berlin Command und andere kleinere Einheiten. Nach dem Abzug der alliierten Streitkräfte im Jahr 1994 wurde das Gelände an den deutschen Staat zurückgegeben und beherbergt heute eine Abteilung des Bundesarchivs.

berlin@bundesarchiv.de, +49 30 1877700