Deutschland / Wahrzeichen

Shell-Haus


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Das Shell-Haus ist ein Bürogebäude, das zwischen 1934 und 1945 als Hauptquartier der deutschen Kriegsmarine fungierte. Nach 1945 wurde das Haus von verschiedenen Energieversorgungsunternehmen genutzt und seit 2012 ist es der zweite Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung.

Das Shell-Haus wurde von dem deutschen Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und in den Jahren 1930–1931 für die Rheania-Ossag Mineralölwerke AG gebaut, eine Tochtergesellschaft von Royal Dutch Shell. Obwohl Fahrenkamp später als Architekt für verschiedene nationalsozialistische Bauten verantwortlich war, ließ Adolf Hitler ihn wissen, dass er kein Freund des Shell-Hauses war: „Sie sind also der Mann, der das Shell-Haus verbrochen hat.“ Im Jahr 1934 bezog das deutsche Oberkommando der Kriegsmarine das Gebäude.

Während des Krieges wurde das Untergeschoss des Gebäudes auch als Lazarett genutzt. Trotz der vielen Bombenangriffe im Laufe des Krieges wurde das Gebäude selbst nie schwer beschädigt. Am 2. Mai 1945 traf sich Theodor von Dufving – Stabschef von Helmut Weidling, dem Kampfkommandanten der Schlacht um Berlin – auf der Bendlerbrücke in der Nähe des Shell-Hauses mit Gesandten der sowjetischen 47. Garde-Schützendivision und überreichte ihnen das Kapitulationsangebot der Wehrmachtstruppen in Berlin. Wenige Stunden später überquerte Weidling, dessen Gefechtsstand sich im gegenüberliegenden Bendlerblock befand, über dieselbe Brücke in der Nähe des Shell-Hauses den Landwehrkanal und fuhr zum Hauptquartier von Marschall Wassili Tschuikow, dem Befehlshaber der sowjetischen 8. Gardearmee, um die Kapitulation der Berliner Garnison zu unterzeichnen.

Das Shell-Haus wurde von 1946 bis 2011 von verschiedenen Energieversorgungsunternehmen genutzt und steht seit 1958 unter Denkmalschutz. Seit 2012 bildet das Gebäude gemeinsam mit dem Bendlerblock einen Komplex, der vom Bundesministerium der Verteidigung genutzt wird.