Deutschland / Festung

Fichtebunker


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Der Fichtebunker wurde im 19. Jahrhundert als Gasometer errichtet, im Jahr 1940 zu einem Bunker umgebaut und diente während des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker für die umliegenden Anwohner. Nach dem Krieg hatte das Gebäude verschiedene Funktionen, heute sind in dem Gebäude sowohl ein Museum als auch als Wohnungen untergebracht.

Der Fichtebunker wurde in den Jahren 1883–1884 als Gasometer errichtet, mit dem die Berliner Straßenbeleuchtung betrieben wurde. Der Gasometer wurde im Jahr 1922 mit der Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung außer Betrieb genommen und das Gebäude stand bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs leer. Im Jahr 1940 wurde das Gebäude zum Luftschutzbunker umgebaut und wieder in Betrieb genommen. Der Umbau wurde von der Firma Siemens durchgeführt, die für die Befestigung des Bunkers auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter einsetzte. Der Bunker, dessen Dach, Innenwände und Böden mit Beton verstärkt wurden, hatte sechs Etagen und war vor allem als Mutter-und-Kind-Bunker konzipiert worden. Außerdem wurden hier während der Bombenangriffe Gefangene der nahe gelegenen Polizeireviere untergebracht.

Der Fichtebunker war mit einer Klimaanlage und einem Dieselmotor ausgestattet, um einen reibungslosen Betrieb des Gebäudes zu gewährleisten. Der Bunker war ursprünglich für 6.000 Personen ausgelegt, während des Krieges suchten jedoch teilweise mehr als 30.000 Menschen Schutz in den 750 kleinen Räumen im Inneren des Bunkers, darunter viele Flüchtlinge aus den von der Roten Armee besetzten Gebieten Ostdeutschlands. Das Gebiet um den Bunker wurde am 27. April 1945 von Einheiten der 8. Gardearmee und des 11. Garde-Panzerkorps erobert. Nach dem Krieg diente der Bunker unter anderem als Obdachlosenasyl, Jugendgefängnis und als Lager für die Senatsreserve West-Berlins.

Von 1990 bis 2006 stand er leer, bis sich neue Investoren fanden, die den ehemaligen Gasometer zu einem Wohngebäude mit Eigentumswohnungen und einem Dachgarten in der Kuppel umgestalteten. Der Bunker selbst ist heute ein Museum und kann besichtigt werden.