Deutschland / Wahrzeichen

Karstadt am Herrmannplatz


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Karstadt am Hermannplatz war vor dem Zweiten Weltkrieg das größte Warenhaus Europas. Nachdem es im April 1945 Schauplatz schwerer Gefechte war, wurde es am 25. April 1945 schließlich zerstört. Nach dem Krieg wurde das Gebäude mehrmals rekonstruiert.

Das Karstadt-Warenhaus am Hermannplatz wurde zwischen 1927 und 1929 nach den Plänen des deutschen Architekten Philipp Schaefer im Stil des Expressionismus errichtet und war zum damaligen Zeitpunkt das größte und am modernsten eingerichtete Einkaufszentrum Europas. Im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Einrichtungen des Warenhauses aufgrund des Mangels an Waren und der schlechten Versorgung geschlossen. Aus diesem Grund wurden die oberen Stockwerke durch das Heeresbekleidungsamt der Wehrmacht genutzt. Im April 1945 diente das Gebäude aufgrund seiner außergewöhnlichen Größe als Beobachtungsposten für Einheiten des Volkssturms, dazu wurden angeblich auch Flakgeschütze auf den Türmen installiert. Am 21. April nahm die Rote Armee den Hermannplatz unter Artilleriebeschuss, wodurch der Platz mit Toten und Verwundeten übersät war. Der Bereich wurde vom Volkssturm und Freiwilligen der europäischen Waffen-SS verteidigt, der unter anderem Franzosen, Niederländer und Skandinavier angehörten, denen es gelang, mindestens 14 sowjetische Panzer auszuschalten, die den Bereich attackierten. Das Karstadt-Gebäude wurde am 25. April 1945 zerstört, wobei bis heute nicht endgültig belegt ist, ob das Gebäude von den SS-Truppen, die es verteidigten, durch Sprengung oder Brandstiftung zerstört wurde. Durch die Zerstörung sollte wahrscheinlich verhindert werden, dass der Roten Armee die Lebensmittelreserven in die Hände fallen, die im Keller des Gebäudes gelagert wurden. Nach tagelangen Gefechten in den umliegenden Straßen gelang es Einheiten der sowjetischen 40. Garde-Panzerbrigade am 27. April 1945, den Bereich zu erobern. Zwischen 1950 und 1951 wurde das Karstadt im kleineren Maßstab wiederaufgebaut. Im Laufe der Jahrzehnte wurde es jedoch im Bereich des Herrmannplatzes immer wieder erweitert. Die Fassade, die aus verschiedenen Elementen bestand, wurde im Rahmen einer weiteren Renovierung im Jahre 1998 vereinheitlicht. In der Hasenheidestraße ist noch immer ein Teil der Originalfassade zu sehen. In den letzten Jahren wurden vermehrt Gespräche darüber geführt, das Karstadt-Warenhaus in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild der 1930er Jahre zu restaurieren.

Hermannplatz 5-10, 10967 Berlin