Deutschland / Wahrzeichen

Neue Reichskanzlei


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Die Neue Reichskanzlei wurde als Verwaltungsgebäude für Adolf Hitler als Führer und Kanzler des Deutschen Reiches errichtet.

Die Neue Reichskanzlei wurde von Adolf Hitlers Chefarchitekten Albert Speer entworfen und zwischen 1938 und 1939 errichtet, wobei sich einige Ausbauarbeiten noch bis in die Kriegszeit hinzogen. Sie war als Ersatz für die Alte Reichskanzlei vorgesehen, deren Fassade zur Wilhelmstraße hin ausgerichtet war und die seit 1871 von den Kanzlern des Deutschen Reiches genutzt wurde. Die Neue Reichskanzlei war ein typischer Vertreter der nationalsozialistischen Architektur, mit einer neoklassizistischen Fassade, langen Sälen, großen Räumen mit hohen Decken und einem kolossalen Kabinettssaal, der mit rotem Marmor, Palisander und Rosenholz verziert war. Während des Krieges wurde der Führerbunker dem Bunkersystem der Neuen Reichskanzlei hinzugefügt, das zum Schutz vor alliierten Luftangriffen gebaut wurde. Das Gebäude wurde nur leicht beschädigt und blieb während des Krieges weitgehend unversehrt. Die Bunker dienten während der Schlacht um Berlin als Lazarette und Schutzräume für Hunderte von Soldaten und Zivilisten.

Die Neue Reichskanzlei selbst bildete gemeinsam mit dem Gebäude des Luftfahrtministeriums eines der Hauptquartiere des zentralen Verteidigungssektors Z. Sie wurde von den letzten SS-Wacheinheiten verteidigt. Späteren sowjetischen Darstellungen zufolge kam es am 1. Mai 1945 im Gebäude selbst zu „schweren Kämpfen“, was sich durch zeitgenössische sowjetische Quellen nicht bestätigen lässt, weshalb Historiker dies heute für sehr unwahrscheinlich halten. Die verbliebenen SS-Soldaten und das Führerbunker-Personal verließen das Gebäude noch am selben Tag; die eigentlichen Gefechte trugen sich im ehemaligen Gestapo-Hauptquartier ein paar hundert Meter weiter in der Wilhelmstraße zu. Nach dem Krieg wurde das Gebäude, ein Symbol der Nazi-Diktatur, von sowjetischen und ostdeutschen Behörden zwischen 1949 und 1956 gesprengt. Viele Dekorationsgegenstände wurden Museen oder anderen staatlichen Einrichtungen auf der ganzen Welt übergeben, teilweise aber auch gestohlen oder gingen verloren.

Einige der verschollenen Gegenstände wurden im 21. Jahrhundert wiedergefunden. Heute befinden sich auf dem Gelände der ehemaligen Neuen Reichskanzlei Wohnhäuser, die zur DDR-Zeit errichtet wurden und einige Bürogebäude auf der ehemaligen Westseite.