Deutschland / Denkmal

Trümmerfrau-Denkmal


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Das Trümmerfrau-Denkmal ist eine Skulptur, die den Berlinerinnen gewidmet ist, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bemühten, die Zerstörung in Berlin zu beseitigen und die Stadt wiederaufzubauen.

Das Trümmerfrau-Denkmal im Volkspark Hasenheide wurde zwischen 1954 und 1955 von der deutschen Bildhauerin Katharina Szelinski-Singer erschaffen. Das Denkmal war ihr erster öffentlicher Auftrag nach ihrem Studium an der Hochschule für Künste und ist eines der wichtigsten Werke ihres Lebens. Die Statue besteht aus Muschelkalk und trug ursprünglich den Namen „Die Sitzende“. Ihr müder Blick, der Haufen Ziegelsteine auf dem sie sitzt und der Hammer in ihren Händen symbolisieren die Anstrengungen der deutschen Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg, den Trümmer zu räumen und die deutschen Städte wiederaufzubauen.

Anfangs wurden diese Arbeiten auf Befehl der Besatzungsmächte sowohl in der alliierten als auch in der sowjetischen Zone ausgeführt. Auch Männer beteiligten sich an diesen Arbeiten, jedoch waren sie in der Unterzahl, da viele Männer im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten waren. Die Hauptaufgabe der Frauen bestand darin, Trümmer zu räumen und Ziegelsteine und andere nützliche Materialien zu trennen, um diese später für Bauarbeiten wiederzuverwenden. Nicht nutzbare Trümmer wurden entweder zerkleinert oder auf offenen Flächen in Parks gelagert, aus denen später die „Trümmerberge“ wurden. Die Rixdorfer Höhe ist einer dieser „Berge“ und liegt im Volkspark Hasenheide, in dem die Statue später aufgestellt wurde.

Das Denkmal wurde am 30. April 1955 in Anwesenheit der Künstlerin, ihres Professors, des Westberliner Bürgermeisters Otto Suhr und 88 ehemaliger Trümmerfrauen eingeweiht. Die Einweihung war Teil eines umfangreichen Programms zur Errichtung von Denkmälern für die Trümmerfrauen in verschiedenen Städten sowohl in West- als auch Ostdeutschland. Dieses Programm trug zum späteren Mythos der Trümmerfrauen bei, der teilweise der Ablenkung von der jüngsten Nazi-Vergangenheit diente, insbesondere in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland.

Nach schwerem Vandalismus wurde die Statue 1986 restauriert und anschließend an ihren heutigen Standort am Fuße der Rixdorfer Höhe in der Nähe der Graefestraße versetzt.