Deutschland / Wahrzeichen

Der Anhalter Steg


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Der Anhalter Steg ist eine Fußgängerbrücke. Früher führte hier eine Eisenbahnbrücke zum Anhalter Bahnhof. Kurz vor Ende der Schlacht um Berlin wurde der Eisenbahntunnel in der Nähe nach einer Explosion durch den Landwehrkanal überflutet.

Der Anhalter Steg wurde 2001 fertiggestellt und verbindet beide Ufer des Landwehrkanals auf Höhe des Deutschen Technikmuseums. Früher befand sich an diesem Ort eine Eisenbahnbrücke zum ehemaligen Anhalter Bahnhof aus dem 19. Jahrhundert, die im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört wurde. Nach dem Krieg wurde die Eisenbahnbrücke abgerissen. Später wurde der Anhalter Steg aus Teilen der ehemaligen Marschallbrücke errichtet. Etwas weiter westlich, in der Nähe der Trebbiner Straße, liegt der Tunnel der Nordsüd-S-Bahn, der in den letzten Tagen der Schlacht um Berlin nach einer Explosion durch den Landwehrkanal geflutet wurde.

Höchst umstrittenen Berichte von Deutschen und der offiziellen sowjetischen Darstellung zufolge war die Sprengung eine Verzweiflungstat. Heute vertreten einige Historiker jedoch die Meinung, dass verschiedene Tunnel in Berlin durch die Rote Armee gesprengt wurden, um ihre Versorgungslinien vor Angriffen der deutschen Garnison zu schützen. Soldaten der sowjetischen 2. Sturmpionierbrigade der 8. Gardearmee behaupteten, den Eisenbahntunnel zum Anhalter Bahnhof am 1. Mai 1945 gesprengt zu haben, um den Widerstand der Waffen-SS-Truppen zu brechen, die noch immer in den Tunneln unter dem Bahnhof kämpften.

Trotz der Explosion stieg der Wasserspiegel im Tunnel nur sehr langsam, wodurch den Menschen im Tunnel genügend Zeit zur Flucht blieb. Die Tunnel waren jedoch auch bereits mit Toten und tödlich verwundeten Soldaten und Zivilisten überfüllt. Aus diesem Grund ist noch immer unklar, wie viele Menschen durch die Explosion oder das Wasser umkamen. Die Debatte über die Flutung der Berliner U-Bahn-Tunnel dauert bis heute an.