Teufelsberg

Der Teufelsberg ist ein künstlich aufgeschütteter Berg in Berlin-Grunewald. Mit einer Höhe von 120 m ist dieser die zweithöchste Erhebung der Stadt. Ursprünglich sollte auf dem Gelände die Wehrtechnischen Fakultät, eine monumentale nationalsozialistische militärtechnischen Hochschule, errichtet werden, die 1937 von Albert Speer entworfen wurde und Bestandteil einer riesigen Hochschulstadt in Hitlers Welthauptstadt Germania werden sollte. Die Grundsteinlegung wurde von Hitler persönlich vorgenommen. Bis 1939 wurden zwei Stockwerke des Schulgebäudes errichtet. Doch bereits 1940 wurden die Bauarbeiten eingestellt. Das Gebäude wurde nie fertiggestellt und blieb ein Rohbau.

Im April 1945 kam es im Waldgebiet rund um den Rohbau zu schweren Kämpfen zwischen den Überresten verschiedener deutscher Einheiten und der sowjetischen 55. Garde-Panzerbrigade. Nach dem Krieg versuchten die Alliierten mehrmals erfolglos, das Bauwerk zu sprengen, und beschlossen schließlich, es mit Trümmerschutt zu bedecken. Aufgrund der Berlin-Blockade im Jahr 1948 gab es keine Möglichkeit, Kriegsschutt außerhalb von West-Berlin zu lagern, da die Stadt von sowjetischem Gebiet umgeben war. Infolgedessen wurden etwa 26 Millionen Tonnen Trümmerschutt auf dem Gelände abgeladen, das schließlich 1972 geschlossen und mit natürlichem Sand bedeckt wurde, wodurch der moderne Teufelsberg entstand. Auch die NSA entdeckte die Vorteile des Hügels und errichtete 1963 eine ihrer größten Abhörstationen auf dessen Gipfel.

Die Station wurde Teil des ECHELON-Programms und war bis zum Fall der Berliner Mauer in Betrieb. Nach dem Fall der Mauer wurde die Abhörausrüstung entfernt und das Gebäude wurde aufgegeben. Heutzutage ist der Hügel ein Naherholungsgebiet mit verschiedenen Sport- und Freizeitaktivitäten. Die ehemalige Abhörstation wird nun als Streetart-Galerie genutzt. Eine im Jahr 2013 errichtete Gedenktafel erinnert an die Rolle des Teufelsbergs im Kalten Krieg.