Deutschland / Wahrzeichen

Hochbunker Heckeshorn


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Der Hochbunker Heckeshorn war früher Teil der Reichsluftschutzschule und dient heute als Notkrankenhaus.

Die Reichsluftschutzschule wurde vom deutschen Architekten Eduard Jobst Siedler entworfen. entw Sie wurde 1939 als Schule für Luftschutzwarte aus ganz Deutschland eröffnet. Um den natürlichen Charakter der Umgebung zu erhalten, wurde anstatt typischer Kasernengebäude eine Wohnsiedlung mit Schulungsräumen, Verwaltungsgebäuden und Garagen errichtet. 1943 wurde zusätzlich der ebenfalls von Siedler entworfene Hochbunker Heckeshorn auf dem Gelände errichtet. Mit seinen sechs Stockwerken, die von vier Meter dicken Stahlbetonwänden geschützt wurden, gehörte dieser zu den größten Luftschutzbunkern Berlins. Der Bunker diente der Luftwaffe als Luftschutz-Kommandobunker, von dem aus sowohl Flak-Einheiten als auch Kampfflugzeuge des Berliner Verteidigungsgebietes koordiniert wurden, sowie als Hauptquartier der Luftflotte Reich.

Außerdem wurde der Bunker als Sendestelle genutzt, von der aus die Berliner Bürger über herannahende alliierte Bomber informiert wurden. Während der Schlacht um Berlin wurden im April 1945 sowohl das Oberkommando des Heeres als auch das Oberkommando der Wehrmacht für mindestens zwei Tage aus Wünsdorf in den Bunker Heckeshorn evakuiert. Am Wannsee wurden deutsche Truppen in schwere Kämpfe verwickelt, insbesondere mit der sowjetischen 350. Infanteriedivision, und konnten deren Vormarsch mehrere Tage lang aufhalten. Nach dem Krieg wurde das Schulgelände zunächst von der US-Armee als Kaserne genutzt und 1947 zu einer Tuberkuloseklinik umgestaltet. Heute befindet sich auf dem Gelände die Lungenklinik Heckeshorn.

In den ersten Nachkriegsjahrzehnten wurde der Bunker als Funksendestelle für Telefonverbindungen mit Westdeutschland verwendet und diente der Rundfunkanstalt RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) als Büro. Später wurde er für medizinische Zwecke umgebaut. Im Jahr 1985 wurde es zu einem Behelfskrankenhaus umfunktioniert, dessen Einrichtung heute teilweise demontiert ist.