Niederlande / Wahrzeichen

Flugzeugabsturz in Bergeijk


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Am 22. Juni 1943 wurde ein britischer Wellington-Bomber vom Typ HZ520 auf dem Weg zu einem Bombenangriff auf Krefeld gegen 1:20 Uhr durch deutsches Geschützfeuer getroffen und stürzte in Bergeijk auf den Borkelsedijk.

An Bord befanden sich vier Engländer und ein Kanadier. Zwei Besatzungsmitglieder, Flight Sergeant Hugh Victor Holmes (England) und Flight Officer Douglas Stewart Milne (Kanada), kamen beim Absturz ums Leben. Sie wurden auf dem Militärfriedhof De Oude Toren in Woensel, Eindhoven, beigesetzt.

Kurz vor dem Absturz warf die Besatzung die 4.000-Pfund-Bombe des Flugzeugs ab. Diese schlug nicht weit von der Absturzstelle ein. Der Bombenkrater befindet sich ungefähr 20 bis 25 Meter nordöstlich vom Borkelsedijk und ist noch immer sichtbar.

Einer der Überlebenden ergab sich

Einer der drei überlebenden Insassen, der englische Funker und Bordschütze Bill Wright, rettete sich mit einem Fallschirm und landete in der Nähe des Bauernhofs de Berkenhoeve an der Burgemeester Aartslaan (heute Pferdehof Stal Tilburgs). Zunächst gewährten die Bewohner des Bauernhofs ihm Unterschlupf, später ergab er sich den Deutschen soldaten.

Zwei Besatzungsmitglieder versuchten zu flüchten

Diese Besatzungsmitglieder (Eric F. Lapham, aus England und Edward Alexander Eames, ebenfalls Engländer) versteckten sich unter anderem in Sjang Martens Wohnung an der Maaij 8. Dort holten sie die niederländischen Widerstandskämpfer Jan Verhoeven und Johan Vierbergen* ab, um als Bauern verkleidet entlang der „Barrier“-Straße nach Belgien zu fliehen. Johan Vierbergen trug eine Übersicht der Fluchtroute bei sich. Er hatte diese auf die Innenseite einer Streichholzschachtel geschrieben, damit die Deutschen sie nicht finden würden. Sie überquerten die Brücke über den Kempener Kanal und fuhren vom Bahnhof Neerpelt mit dem Zug nach Berlare.

Verhaftet!

Johan Vierbergen begleitete die beiden Besatzungsmitglieder bis zum Bahnhof Schoonaarde bei Dendermonde. Dort waren sie gezwungen, eine Nacht zu warten, bis der in den Fluchtplan eingeweihte Bahnhofsvorsteher seinen Dienst antrat. Johan Vierbergen brachte die Piloten deshalb bei einigen Bekannten unter. Am nächsten Morgen wurden sie verhaftet, während sie mit einem Fahrrad von einer Bekannten von Vierbergen unterwegs waren. Die Deutschen soldaten verhafteten Johan Vierbergen und Jo Vanduffel-Verhoeven, die Besitzerin des Fahrrads. Johan Vierbergen wurde in Deutschland hingerichtet. Jo Vanduffel-Verhoeven überlebte verschiedene Konzentrationslager, darunter Ravensbrück und Mauthausen.

Nach Kriegsende

Alle drei Besatzungsmitglieder haben ihre Kriegsgefangenschaft überlebt. 1990 besuchte Eric Lapham Bergeijk und 1994 waren er und Jo Vanduffel-Verhoeven Ehrengäste bei der Enthüllung des Denkmals „Bergeijk, Poort der Bevrijding“* (Bergeijk, Tor der Befreiung). Am selben Tag enthüllten sie gemeinsam das Denkmal für das abgestürzte Flugzeug am Borkelsedijk* und legten Blumen am Denkmal für Johan Vierbergen und Bürgermeister Magnee im Rathaus von Bergeijk* nieder.

Quelle: Bergeijk zur Kriegszeit, Johan Biemans, 2015