Niederlande / Geschichte

Herberge De Zuid-Ginkel und die drei gefallenen Husaren.


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Auch in den Maitagen 1940 war „De Ginkel“ Schauplatz kriegerischer Handlungen. Die Herberge De Zuid-Ginkel spielte dabei eine tragische Rolle. Hier wurden drei Husaren (Soldaten zu Pferd oder auf Fahrrädern) nach ihrer Kapitulation erschossen.

Am frühen Freitagmorgen des 10. Mai 1940 fiel die deutsche Armee in den Niederlanden ein. Nachdem deutsche Truppen bei Westerpoort die IJssel überquert hatten, zogen sie über Arnheim und Ede in Richtung der Grebbe-Linie, die westlich von Ede verläuft.

Das 4. Regiment Husaren (Soldaten zu Pferd oder auf Fahrrädern) sollte den deutschen Vormarsch zwischen Arnheim und Ede verzögern, damit die Hauptverteidigung in der Grebbe-Linie mehr Zeit hatte, sich vorzubereiten. Das Husarenregiment musste schließlich versuchen, sich möglichst ohne Verluste hinter die Grebbe-Linie zurückzuziehen, wo die Husaren erneut eingesetzt wurden.

Das Regiment wurde von vier Husaren in Fahrzeugen begleitet. Diese Gruppe stand unter dem Kommando von Kornett Graf von Limburg-Stirum und sollte dem Regiment während des Rückzugs Schutz bieten. Die Husaren bezogen Positionen im oberen Stockwerk der Herberge Zuid-Ginkel.

Am 10. Mai tauchte nachmittags ein stark bewaffneter motorisierter SS-Verband aus Richtung Arnheim über dem Rijksweg 24 (heute N224) aus dem Wald auf. Dabei handelte es sich um eine Erkundungseinheit des SS-Regiments „Der Führer“. Die niederländischen Husaren eröffneten mit ihrem leichten Maschinengewehr direkt das Feuer auf die deutschen Truppen. Diese drehten sofort um und verschwanden wieder im Wald.

Der Kornett beschloss nach einiger Zeit, sich wie geplant zurückzuziehen. Am Wijde Veldweg entlang des Schafstalls in Richtung Herberge tauchten jedoch unerwartet deutsche Soldaten auf Motorrädern auf. Sie waren im Schutz der Baumreihe entlang der Schafsweide zum Schafstall gefahren. Der Kornett eröffnete mit dem leichten Maschinengewehr erneut das Feuer, damit seine Männer entkommen konnten. Als ihm die Munition ausging, musste er sich ergeben. Er ging nach unten, wo er an der Haustür kurzerhand erschossen wurde. Seine Männer, Korporal Bonkerk und Husar Dijkers, werden ebenfalls erschossen.

Der vierte Mann, Husar Kuperus, wurde drinnen vom Wirt Kramer versteckt. Kurz darauf geriet die Umgebung der Herberge unter niederländisches Artilleriefeuer. Die deutschen Truppen zogen sich in Richtung Planken Wambuis zurück. Dadurch erhält Husar Kuperus die Möglichkeit, zu entkommen. In ziviler Kleidung gelingt es ihm auf einem geliehenen Fahrrad über den Kreelseweg die eigene Verteidigungslinie zu erreichen.