Deutschland / Wahrzeichen

Kriegsgefangenenlager „Goldene Meile“


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In Remagen befand sich eins der alliierten Rheinwiesenlager, das auch als „Goldene Meile“ bezeichnet wurde.

Nachdem die Westalliierten über den Rhein vorgedrungen waren, war der Widerstandswille der deutschen Armee zumindest im Westen endgültig gebrochen. Während vereinzelte Gruppen unermüdlich weiterkämpften, ergaben sich die meisten deutschen Truppen scharenweise und überforderten schon bald die Lagerkapazitäten der Alliierten. Um eine vorübergehende Inhaftierung zu ermöglichen, wurden große Flächen einfach eingezäunt und zu „Camps“ für 50.000 Häftlinge umfunktioniert. Insgesamt wurden 17 solcher „Prisoner of War Temporary Enclosures“ (PWTE) errichtet. Eines davon – mit der Bezeichnung „Goldene Meile“ – entstand in Remagen. Die Bedingungen in diesen sogenannten Rheinwiesenlagern verschlechterten sich in rasantem Tempo. Regenwetter, Nahrungsmangel und fehlende Baracken begünstigten die Ausbreitung von Krankheiten. Die amerikanischen Feldlazarette setzten deutsche Sanitäter für die Versorgung der Häftlinge, aber die Krankheitswelle war nicht mehr aufzuhalten. Als das Lager im Juni 1945 geschlossen wurde, waren über 1000 Gefangene ums Leben gekommen. Heute befindet sich die Friedenskapelle an der Stelle des PWTE Remagen.

Mittelstraße, 53424 Remagen Remagen Deutschland