Niederlande / Geschichte

Flightleader Markin sieht die Dinge schief laufen


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Samstag, 13. November 1943. Flightleader John Markin von der 358th Flight Squadron, links, sieht unter sich, wie der Pilot John Lanphier in immer größere Schwierigkeiten gerät.... 

„Im Morgengrauen starteten wir mit 345 Thunderbolts vom Luftwaffenstützpunkt Steeple Morden - direkt über London.   

Bei der Einweisung wurde uns gesagt, dass wir den fünften Großangriff in diesem Monat auf dem Weg zum Hafen von Bremen begleiten würden. Es war neblig, bewölkt und kalt. Wir flogen hoch über den Wolken - einige Instrumente gerieten durch die Kälte sogar ins Stocken - aber die Deutschen wollten es uns nicht zu leicht machen. 

In der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze erlebten wir heftige Angriffe, wobei einige Jäger uns zu unserer Überraschung mit Raketen beschossen. Der starke Wind machte das Manövrieren unserer windempfindlichen Thunderbolts recht schwierig.   

Wir deckten die Nachhut der Bomber, als ich um vier Uhr zwei Focke Wulfes entdeckte. Ich steuerte schräg, leicht nach rechts oben, weg und die anderen folgten sofort. Wir drehten immer höher in den Lufberry*, als ich sah, dass Lanphier, der Vierte in der Reihe, übersteuerte. Die Nase ging zu hoch, die Tragfähigkeit war weg und ich sah, wie er stürzte. Wir versuchten umzudrehen, um ihn zu decken, als wir sahen, dass er auf die Küste zusteuerte. Er versuchte, dort in den Wolken zu verschwinden, aber die Deutschen waren ihm zu dicht auf den Fersen. Ich sah, wie sie beide auf John feuerten, aber da er sich um 60 Grad ablenken ließ, konnten sie ihn nicht treffen. Ich fürchte jedoch, dass er sein Flugzeug nicht mehr aufrichten konnte - es sah nicht gut aus.' 

*) Wenn Sie angegriffen werden und in einem Kreis über dem Feind fliegen (ein so genannter 'Lufberry'), werden Sie von Ihrem Kollegen hinter Ihnen gedeckt und sind in einem solchen Zug weniger anfällig für feindliches Feuer. 

John Lanphier hätte es fast geschafft: Er konnte zwar eine Bauchlandung hinlegen, doch aufgrund der hohen Geschwindigkeit und des nassen Grases rutschte er gegen die Kanalböschung. Sein Flugzeug zerbrach in drei Teile und der Pilot verlor dabei sein Leben. 
 
Fünfzehn Minuten zuvor war eine andere Thunderbolt derselben Staffel in der Nähe der Regge bei Vilsteren abgestürzt. Dieser Pilot sprang rechtzeitig ab und landete sicher in Mariënheem. 

Text Hugo van den Ende 
Recherche Stefan Hendriks 

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