Niederlande / Geschichte

Der Himmel reißt auf


Lesezeichen

Teilen

Routenplaner


Von Sonntagsruhe nach dem Gottesdienst konnte am 30. Januar 1944 nicht die Rede sein.

Der 24-jährige Dorus Broeks aus Zwarteweg war schon den ganzen Vormittag über unruhig gewesen, weil Hunderte von Flugzeugen am Himmel brummten. Immer wieder rannte er nach draußen, wenn es kurz aufhellte, aber es zeigten sich kaum Lücken in den dichten Wolken. Er konnte ja nicht wissen, dass hoch über den östlichen Niederlanden eine endlose Reihe von US-Bombern auf Braunschweig zusteuerte - unterstützt von Hunderten von Jägern. Er konnte nur hoffen, dass später am Tag ein Flugzeug besser zu sehen sein würde. 

Auf der anderen Seite der Kirche behielt der 27-jährige Marten Bekedam aus Klein-Rekkelaar das Land am Oude Vechtsteeg im Auge: Solange sie durchflogen, brauchte er sich nicht sofort Sorgen zu machen. Was er damals nicht wusste, war, dass die Luftwaffe das nicht einfach so hinnehmen wollte: Sie schickte von verschiedenen Flugplätzen aus Kampfflugzeuge in Massen gegen die Amerikaner. Mit einem von ihnen würde er bald Bekanntschaft machen. 

Denn als Pater Jozef aus Zenderen nach der Feier zum Bahnhof Dalfsen zurückging, dachte er einen Moment lang, dass der Himmel herunterkommt.  Obwohl ihn das heftige Knattern von Maschinengewehren und das laute Heulen eines Motors warnte, stellte sich heraus, dass der Luftkrieg näher war als gedacht. Augenblicke später lag er flach auf dem Boden, als plötzlich ein Flugzeug schräg über ihm aus den Wolken auftauchte und sich tief in das Land neben ihm bohrte. 

Als er sich von dem Schock erholt hatte, sah er Marten und Dorus als Erste herbeieilen ... 

Text Hugo van den Ende 
Recherche Stefan Hendriks

Historische Kring Dalfsen: De Trefkoele, Ruigedoornstraat 108, 7721 BR Dalfsen

info@historischekringdalfsen.nl