Niederlande / Geschichte

Die Befreiung von Ede


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Am 16. April 1945, spät am Nachmittag, bricht die britische Infanteriedivision 'Polar Bears' aus Arnhem auf, um mit der Unterstützung von fast achtzig kanadischen Panzern die Städte Ede, Bennekom und Wageningen zu befreien. Die Truppen rücken entlang der Rijksweg 24 (heutzutage N224) vor und erreichen nach dem Überwinden von fünf Straßensperren gegen sieben Uhr abends das Restaurant 'Planken Wambuis' im angrenzenden Naturreservat.

Jenseits der Kurve ertönt ein Schuss aus deutscher Panzerabwehrartillerie, aber diese Kanone wird schnell zum Schweigen gebracht. Die kanadischen Panzer bewegen sich entlang des Waldrandes und erreichen wieder die Straße an der Kruislaan. Erneut fallen Schüsse; ein Sherman-Panzer wird getroffen und der Fahrer fällt. Die deutsche Waffe wird außer Gefecht gesetzt, aber der Vormarsch wird für die Nacht vom 16. auf den 17. April eingestellt. Die Truppen ziehen sich in das Naturschutzgebiet Planken Wambuis zurück.

Etwa dreihundert deutsche SS-Soldaten beziehen östlich von Ede Verteidigungsstellungen. Diese Positionen befinden sich in der Nähe der ehemaligen Simon-Stevin-Kaserne aus dem Jahr 1938, die während des Krieges von den Besatzern in Langenberg Kaserne umbenannt und mit Beobachtungstürmen und Schutzbunkern erweitert wurde. Die Deutschen verstecken sich am Waldrand des Sysselt-Waldgebietes und am Waldrand des Traa nördlich der Rijksweg 24 (jetzt N224). Darüber hinaus haben die Deutschen eine vorgeschobene Stellung auf dem De Drieberg eingerichtet, von der aus sie die Rijksweg effektiv überwachen und bei Bedarf bekämpfen können.

Während der Nacht steht das Dorf Ede unter Beschuss von britischer Artillerie. Viele Bewohner suchen Schutz in Schutzbunkern. Am Dienstag, dem 17. April, setzt der alliierte Vormarsch wieder ein. Um sechs Uhr morgens erreichen die ersten Sherman-Panzer den östlichen Rand der Eder Heide. Sie donnern in einer Linie durch einen Rauchschleier zum westlichen Rand. Unterwegs nehmen sie bei De Drieberg vierzehn SS-Soldaten gefangen. Deutscher Widerstand aus den Stellungen südlich der Rijksweg stoppt den alliierten Vormarsch über die Ginkelse Heide für einige Zeit.

Britische Artilleriebeschüsse folgen auf die Kasernen und das Dorf Ede. Hierbei wird ein 14-jähriger Junge auf der Veenderweg getötet und der Wasserturm beschädigt. Dann stürmen vier Panzer das Kasernengelände der Langenberg Kaserne. Brennträger mit Flammenwerfern folgen den Panzern und vertreiben die SS-Soldaten aus ihren Gräben. Auf der Flucht lassen sie Dutzende Tote zurück. Über fünfzig SS-Soldaten werden gefangen genommen.

Am Dienstagnachmittag, dem 17. April, ziehen Infanteristen der britischen Infanteriedivision "Polar Bears" mit Unterstützung der kanadischen Panzerbrigade über die Arnhemseweg in Ede ein. Bei der Befreiung von Ede kommen sechs alliierte Soldaten ums Leben. Der Sherman-Panzer auf dem Langenberg dient als Erinnerung an die Befreiung von Ede und gedenkt der gefallenen Opfer. Früher, im September 1944, wurden die Kasernen von Ede auch im Rahmen der Vorbereitungen für die Luftlandeoperation Market Garden bombardiert. Dabei kamen über siebzig Bewohner von Ede sowie fünfundzwanzig deutsche Soldaten ums Leben.

Arnhemseweg 120 6711 HJ Ede