Volle Kraft voraus für Rilland

Brigadegeneral Fred Cabeldu erkannte, dass die strategische Position des Royal Regiment of Canada auf dem Bahndamm unter Druck geraten war. Er forderte die Luftwaffe auf, Ziele in und um das Dorf Rilland anzugreifen.

An jenem Donnerstag, dem 12. Oktober, griff die Royal Air Force Ziele im Kreekrakpolder und um Rilland an. Zwölf Spitfires warfen sieben 500-Pfünder-Bomben auf vier deutsche Geschütze in der Nähe des Bahnhofs Rilland-Bath. Eine Dreiviertelstunde später wurde eine Reihe von Feldgeschützen bei Bathsedijk mit sieben Bomben belegt. Der Bereich um die Geschütze wurde mit den Bordkanonen entschärft.

Trotz des Luftangriffs beschossen die deutschen Truppen die Kanadier weiter. Als Gegenmaßnahme wurde der Kirchturm von Rilland von Flakgranaten getroffen. Dann fielen auch die Mühle und der Wasserturm der Gewalt zum Opfer. Was für die kanadischen Soldaten eine Erleichterung war, wurde für die Dorfbewohner zur Tragödie. Pfarrer Aalbers hörte zwischen den Explosionen Menschen schreien und durch die Straßen rennen. Die Granaten kamen immer näher, und erschrocken schossen er und seine Familie in den Schutzraum. Zusammen mit dem Hausarzt ging der Pfarrer in jeder ruhigen Minute auf die Straße, um Hilfe zu leisten. Zusammen mit Freiwilligen trugen sie Verwundete auf einem Wagen, die über Nacht in das Krankenhaus in Goes evakuiert wurden. Das seeländische Dorf war zu einer Ruine verkommen.