Deutsche Kanoniere in einer unmöglichen Position

Dem Vernehmungsprotokoll zufolge schaute der deutsche Schütze den kanadischen Nachrichtenoffizier müde an und stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Er gab an, froh zu sein, dass er endlich von seinem Elend erlöst wurde. Der detaillierte Bericht des Vernehmungsoffiziers ging weiter: Sie hatten einige Tage zuvor mit vier Geschützen in der Nähe von Waterlandkerkje im Hof eines Bauernhofs am Philipsweg Stellung bezogen. Es war der 16. Oktober und ihre Aufgabe war es, den Kameraden in IJzendijke zu helfen, die kanadischen Angreifer in Schach zu halten.

Nachdem die ersten Schüsse gefallen waren, hörten sie in der Ferne das Dröhnen eines herannahenden Flugzeugs. Wie üblich verließen sie den Ort hinter der Artillerie und versteckten sich ängstlich in den schlammigen Schützengräben, die sie am Tag zuvor zur Vorbereitung gegraben hatten. Zu seinem Entsetzen hörte er die Schreie des Feldwebels, der mit vorgehaltener Pistole einige Kanoniere zur Artillerie zurücktrieb. Während die alliierten Jäger wie Hornissen auf ihr Angriffsziel zustürmten, war der Artilleriekommandeur offenbar nicht schnell genug; der Beschuss durfte unter keinen Umständen unterbrochen werden! Der Offizier zog ebenfalls seine Waffe und zwang die ängstlichen Kanoniere fluchend und schimpfend zurück zu den Geschützen, um sich dem Luftangriff zu stellen.

Der Kanonier setzte seine Erzählung nach einer kurzen Pause fort. Während die Stimmung der Soldaten durch diesen Vorfall weit unter den Nullpunkt gesunken war, wurde ihnen am nächsten Tag zu ihrer großen Überraschung ein Befehl vorgelesen. Die Batterie wurde zu ihrer hervorragenden Leistung beglückwünscht. Das Artilleriefeuer hatte einen kanadischen Angriff erfolgreich abgewehrt!