Gedenktafel für die Familien Král und Hrdlička

Die Fallschirmabwürfe "Anthropoid", "Silver" und "Out Distance" wurden vom Vereinigten Königreich aus durchgeführt und von der tschechischen Exilregierung in London organisiert. Sie setzten britische Flugzeugbesatzungen und tschechische Fallschirmjäger mit Hilfe des Widerstands am Boden ein.

In der Nacht vom 27. auf den 28. März 1942 landeten Fallschirmjäger der Absetzgruppe Out Distance im Protektorat Böhmen und Mähren (heutige Tschechoslowakei), das damals unter deutscher Besatzung stand. Die Gruppe hatte die Aufgabe, die Flugzeuge zu ihren Bombenzielen zu führen. Aus diesem Grund gehörte zur Ausrüstung der Gruppe auch ein Rebecca-Funkgerät. Leider hatte man bei der Landung Pech: Das Funkgerät war in die Hände der Gestapo gefallen. Das bedeutete natürlich, dass man keinen Kontakt zu den Flugzeugen aufnehmen konnte, um sie zu lotsen, und so musste man etwas improvisieren, um eine Lösung zu finden. Das Zielgebiet wurde daher mit Flammen als Signal markiert.

Am 23. April stieß zu den bereits in Pilsen operierenden Fallschirmjägern noch Karel Čurda von Out Distance. Sie trafen sich in der Wohnung in der Klatovský-Allee, wo František Král, seine Frau Karolína und ihre beiden Kinder wohnten. Ihre Nachbarn waren Aloisie Hrdlička und ihr Sohn Jiří. Beide Familien unterstützten und halfen den aus dem Vereinigten Königreich entsandten Fallschirmjägergruppen. Ihr Ziel war es, die Einzelheiten des Einsatzes zu planen. Am nächsten Tag fand die Endkontrolle der Vorbereitungen statt.

Allerdings verriet Čurda alle seine Kameraden, auch die aus Pilsen. Aloisie Hrdličková und ihr Sohn, Jiří Hrdlička, wurden von der Gestapo festgenommen. Am 24. Oktober 1942 wurden sie zum Tode verurteilt und um 10:14 Uhr bzw. 16:00 Uhr im Konzentrationslager Mauthausen ermordet.

František Král wurde erst am 14. August 1942 verhaftet. Er und seine Frau wurden zum Tode verurteilt. Am 24. Oktober 1942 wurde Karolína Králová um 10:06 Uhr und František Král um 15:52 Uhr im Konzentrationslager Mauthausen hingerichtet. Die beiden Kinder wurden wie durch ein Wunder aus dem Polizeigewahrsam befreit und erlebten das Kriegsende.