Niederlande / Wahrzeichen

Bahnhof Tiel


Lesezeichen

Teilen

Routenplaner


Der Bahnhof von Tiel war schon zu Beginn der Mobilisierung der niederländischen Armee im Jahr 1939 von Bedeutung. Hier versammelten sich mobilisierte Soldaten, um zu ihren verschiedenen Zielen zu fahren. Auch andere Soldaten, deren Ziel Tiel war, kamen hier an. Während der Besatzungszeit verließen Dutzende von Männern, die im Rahmen des Arbeitseinsatzes nach Deutschland gehen mussten, die Niederlande von diesem Bahnhof aus.

Im Jahr 1882 wurde die Eisenbahnlinie von Geldermalsen nach Nimwegen verlängert. Damit wurde eine internationale Zugverbindung von Rotterdam nach Deutschland geschaffen. Die Eisenbahnlinie war auch deshalb wichtig, weil sie die Isolation der Betuwe teilweise durchbrach. So konnten große Mengen an Betuwe-Obst in andere Teile des Landes verschickt werden.

In den 1930er Jahren wurde in der Nähe des Bahnhofs Tiel aufgrund der Obsttransporte ein großes Industriegebiet errichtet. Dadurch gewann das Gebiet während des Krieges noch mehr an strategischer Bedeutung. In den Jahren 1944-1945, als Tiel von deutschen Truppen besetzt war und die andere Seite der Waal bereits befreit war, wurde der Bahnhof zu einem strategischen Ziel. Der schwerste Beschuss fand am Neujahrstag 1945 statt.
Am 11. Februar schlug eine einschlagende V-1 in der Nähe des Bahnhofs einen 25 Meter tiefen Krater ein. Dennoch überstand der Tieler Bahnhof den Krieg.

Im Juli 1945 wurde der Zugverkehr nach Tiel wieder aufgenommen. Doch die Strecke über Tiel wurde nie wieder eine internationale Verbindung, wie sie es vor dem Krieg gewesen war.

Das Tieler Bahnhofsgebäude ist ein städtisches Denkmal. Ähnliche Bahnhöfe wurden in Sneek und in Gorinchem gebaut.