Niederlande / Geschichte

Osterfest und Parade


Lesezeichen

Teilen

Routenplaner


Ende März 1945 steht die Erste Kanadische Armee (General Crerar) am Vorabend der Befreiung der östlichen und nördlichen Niederlande. Während die beiden Divisionen des 1. kanadischen Korps von Generalleutnant Foulkes die deutschen Linien in der Betuwe durchkämmten, fanden im Hinterland Gottesdienste statt.

Für viele Soldaten war die Armee während des Krieges eine Art Ersatzfamilie. Gleichzeitig versuchte sie aber auch, eine gewisse Normalität herzustellen, wenn die Soldaten nicht an der Front sein mussten. In Oss befand sich ein Teil von Foulkes Hauptquartier. Die dort stationierten Soldaten hatten die Möglichkeit, an Ostern einen Gottesdienst zu besuchen.

Am 1. April gab es zwei Osterfeiern an zwei verschiedenen Orten. Die protestantische Feier fand auf einem freien Feld außerhalb der Stadt statt, die katholische in der Nähe des Stadtzentrums zwischen dem Carmel College (heute Titus Brandsma Lyceum) und der Bergoss-Fabrik. Zu diesem Anlass war das Feld mit niederländischen Fahnen geschmückt. Der Ostersonntag 1945 war ein typischer niederländischer Frühlingstag. Das Wetter war mäßig, stark bewölkt mit gelegentlichen Schauern und etwas Nieselregen. Dies beeinträchtigte übrigens weder den geplanten Ostergottesdienst noch die anschließende offizielle Parade.

Diese Parade wurde von Foulkes selbst in Anwesenheit von Bürgermeister Louis de Bourbon angeführt. Sie stellten sich vor dem Rathaus (heute Museum Jan Cunen) in der Raadhuisstraat auf. Trotz des schlechten Wetters kamen viele Osser, um das Spektakel zu sehen. Die Bürger waren beeindruckt von den makellos gekleideten und stramm marschierenden Kanadiern. Zehn Tage später war es mit dem Frieden vorbei und der Angriff auf den Norden begann. Der Krieg sollte danach noch fast einen Monat lang andauern.

Molenstraat 65, Oss