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​​RAF Scampton​


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​​Die RAF Scampton ist vielleicht der berühmteste RAF-Flugplatz in Großbritannien. Der Flugplatz befindet sich im Norden von Lincoln und war die Heimat der Dambusters, angeführt vom legendären Guy Gibson.

​​Bei Ausbruch des Krieges waren hier zwei Staffeln stationiert. Die Infrastruktur umfasste Gras-Start- und Landebahnen, zahlreiche Hangars und Backsteingebäude im Osten des Geländes. Der Soldatenbereich umfasste Messehallen, Barackenblöcke und Unterkünfte für Ehepaare.

Die Group Nr. 5 befand sich in der Nähe der Flugplätze in diesem Gebiet, wobei die Staffeln Nr. 49 und Nr. 83 in Scampton stationiert waren. Am 3. September 1939, sechs Stunden nach der Kriegserklärung, führten neun Hampdens – einer davon geflogen von (zu der Zeit) Flugoffizier Guy Gibson – einen Jagdvorstoß auf Wilhelmshaven in Deutschland durch. Die erste von vielen gefährlichen Operationen, die noch folgen sollten.

Im April 1942 waren beide Staffeln auf Manchesters umgestiegen, die aufgrund ihrer Konstruktionsart eine rekordhohe Verlustrate hatten und bald durch Lancasters ersetzt wurden. Bis Januar 1943 hatten die Staffeln Nr. 49 und Nr. 83 Scampton verlassen und wurden durch die Staffel Nr. 57 ersetzt.

Am 21. März 1943 kam Wing Commander Guy Gibson in Scampton an und richtete sein Büro im ersten Stock des Hangars Nr. 2 ein. Daraufhin wurde die Staffel 617 gegründet. Drei Tage später trafen die Flieger auf dem Flugplatz ein.

Von hier aus starteten am 16. Mai 1943 19 Lancaster der Staffel Nr. 617 zur Operation Chastise. Ihre Ziele waren die Möhnetalsperre, Ederseetalsperre und Sorpetalsperre. Sie benutzten für die Operation eine neue Bombe, die von Barnes Wallis entworfen und als „Bouncing Bomb“ (Rollbombe) bekannt wurde. Bei dem Überfall gingen acht Lancasters verloren, und dreiundfünfzig Flieger wurden im Einsatz getötet. Zwei der drei Talsperren wurden durchbrochen, die dritte erlitt erheblichen Schaden. Von da an war die Staffel als „Dambusters“ bekannt.

Im August 1943 wurde der Flugplatz wegen des schlechten Zustands der Grasbahnen, die anschließend betoniert wurden, vorübergehend geschlossen. Der Flugplatz wurde im Juli 1944 als Flugplatz der Klasse „A“ wiedereröffnet. Die Staffel Nr. 53 war hier bis zum Ende des Krieges stationiert.

Der Flugplatz ist inzwischen stillgelegt worden und ein privater Verein verhandelt über die Übernahme des einstigen Flugplatzes. Die zukünftigen Pläne sehen ein Heimat- und Geschichtsmuseum auf dem Gelände vor, in dem noch viele der Kriegsgebäude, einschließlich Gibsons Büro, erhalten sind. Das Gelände ist Privateigentum und für die Öffentlichkeit ohne vorherige Anmeldung nicht zugänglich.

​​RAF Scampton, Scampton​, LN1 2ST