​​RAF Hemswell​

​​Während des Ersten Weltkriegs diente der Flugplatz, der zu dieser Zeit unter dem Namen RFCS Harpswell bekannt war, als Nachtlandeplatz. Am 31. Dezember 1936 wurde die RAF Hemswell offiziell eröffnet, um das schnell expandierende Bomber Command stationieren zu können. Zu dieser Zeit verfügte der Flugplatz über Gras-Start- und Landebahnen, und die Infrastruktur wurde um eine Reihe von großen Hangars erweitert, von denen heute noch drei „C Type“-Hangars vorhanden sind.

​Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren die Staffeln Nr. 61 und Nr. 144 mit ihren Hampden-Flugzeugen auf dem Flugplatz stationiert. Sie waren das erste Bomber Command, das während des Zweiten Weltkriegs Bomben auf deutschen Boden abwarf.

Während der Kriegsjahre wurden viele Staffeln in Hemswell stationiert – unter ihnen waren auch viele polnische Soldaten. In Erwartung der schwereren Avro-Lancaster-Bomber wurden die Gras-Start- und Landebahnen durch Betonvarianten ersetzt.

Im Januar 1944 wurde die RAF Hemswell als Flugplatz der Klasse „A“ neuklassifiziert, was den Einsatz von schweren Bombern erlaubte. Die Lancaster Finishing School Nr. 1 kam aus Yorkshire hierher und trainierte weiterhin Piloten und Besatzungen, bevor sie im November aufgelöst wurde. Der Flugplatz RAF Hemswell wandte sich wieder dem operativen Betrieb zurück und die Staffeln Nr. 150 und Nr. 170 ließen sich hier nieder. Diese beiden Lancaster-Staffeln blieben bis zum Ende des Krieges auf dem Flugplatz.

​Nach dem Krieg blieb der Flugplatz bis 1966 aktiv. Jetzt wird er wieder landwirtschaftlich genutzt. Innerhalb des Gewerbegebiets befinden sich an verschiedenen Orten außerhalb der Geschäftsräume mehrere Denkmäler – darunter ein Denkmal mit einer Informationstafel, das am Rand des alten Truppenübungsplatzes errichtet wurde.

Teile des Flugplatzes und der Start- und Landebahnen existieren noch heute und können von den Hauptstraßen aus zu Fuß erkundet werden.