Niederlande / Denkmal

Johannes Hovenkamp schaufelte ein Grab für einen Doppelagenten


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Eine Gedenktafel an der Brücke zwischen Zeegse und Schipborg erinnert seit dem 4. Mai 2021 an einen besonderen Mann: den Widerstandskämpfer Johannes Hovenkamp aus Schipborg. Er hatte den Auftrag, fanatische NSB-Mitglieder aus dem Westen des Landes im Wald „De Strubben“ zu liquidieren. Auch er musste dies mit seinem Leben bezahlen.

Johannes Hovenkamp diente in den 1930er Jahren als KNIL-Soldat in Batavia. Während des Zweiten Weltkriegs war er in der Widerstandsgruppe von Dr. J. Rotte aktiv und lebte mit seiner Frau Petronella van Beusekom in Schipborg. 

Nicht weit von seinem Haus entfernt grub er ein Loch, das für einen SD-Doppelagenten bestimmt war, der liquidiert werden sollte: Izak Daane. Dieser Verräter wurde mit einer List nach Schipborg gelockt. Dort wurde er von den Herren Spaans und Van Dongen erschossen und begraben. Nach der Tat fuhren sie mit Fahrrädern davon. Die Fahrräder lieferte Petronella Hovenkamp. Vermutlich stiegen die beiden in Assen in den Zug nach Den Haag. 

Wenig später stürmten die Deutschen das Haus von Hovenkamp. Die SD-Offiziere hatten Daanes Leiche bereits gefunden, dabei auch sein Notizbuch mit einer Namensliste. Auch Hovenkamp war unter diesen.  

Über das Gefängnis in Assen wurde Hovenkamp in das berüchtigte Scholtenhuis in Groningen gebracht. Spaans und Van Dongen wurden nachts in Den Haag festgenommen. Die drei Widerstandskämpfer sahen sich im Lager Amersfoort wieder.  

Am 24. Juni 1943 schrieb Johannes an seine Frau: „Lieber Schatz, die Zeit ist gekommen, in der ich mich für immer von dir verabschieden muss“. Am selben Tag wurden er und seine Widerstandsbrüder in der Leusderheide erschossen. 

(Quelle: Bert Staats)