Niederlande / Geschichte

Feuer hinter dem Grollerholt als Vorbote der Freiheit


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Für die Bewohner von Grolloo begannen am 8. April 1945 aufregende Tage. Aus allen Richtungen ratterten Maschinengewehre als Vorbote der Befreiung.

Am Sonntagmorgen des 8. April begann es für Grolloo und die Umgebung. In der Nacht waren französische Fallschirmjäger in der Gegend abgeworfen worden. In großer Spannung warteten die Bewohner von Grolloo auf das, was kommen würde. Es konnte Stunden, aber vielleicht auch Tage dauern. Würden die Kämpfe das Dorf doch noch erreichen? Oder würden die Deutschen die Flucht ergreifen? Die Maschinengewehre verrieten nur, dass die Befreiung kommen würde.

Vor allem die Menschen, die hinter 't Grollerholt wohnten, wurden mit erschreckenden Szenen konfrontiert. Die kanadischen Truppen rückten von Schoonloo aus vor. Sie trafen auf eine Reihe von Deutschen, die sich in der Nähe des Hauses von Förster Meutstege und des Hofes von Veenhoven verschanzt hatten. Ein heftiges Feuergefecht entbrannte. Bald stand der Bauernhof von A. Meiringh in Flammen, bald darauf auch die Häuser von A. Enting und K. Veenhoven.

Es war ein schrecklicher Anblick, und die Bewohner von Grolloo sahen die Schrecken des Krieges aus nächster Nähe. Die Bewohner der betroffenen Höfe waren zu Nachbarn geflüchtet oder befanden sich im Keller. Ein wahrer Kugelhagel ging auf die brennenden Häuser nieder, aber es gab keine Verletzten.

Die Spannung blieb jedoch bis Donnerstag, den 12. April, bestehen. Gegen 19 Uhr näherten sich drei Bataillone dem Dorf. Im Schneckentempo.

Die Kanadier hielten bei der Bäckerei Lunsing an, um sich zu erkundigen, ob sich deutsche Truppen in der Nähe befanden. Es waren keine da.

Allerdings hatten sie den Einwohnern von Grolloo in Windeseile zwanzig Fahrräder gestohlen, um sich in Richtung Assen aus dem Staub zu machen.

Die drei Kampfwagen waren lediglich die Aufklärer der kanadischen Hauptstreitmacht. In kürzester Zeit donnerten Dutzende von Panzern mit großer Geschwindigkeit durch das Dorf. Die Anwohner zählten mindestens zweihundert Fahrzeuge. Grolloo war frei und die Einwohner konnten nun echte Zigaretten, Schokolade und Weißbrot genießen.