Niederlande / Wahrzeichen

Konzerthaus De Vereeniging


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Das Konzerthaus De Vereeniging in Nijmegen hat während des Krieges viel erlebt: Bombenangriffe, Kämpfe, Frontzeit. Für viele Soldaten blieb es als „Wintergarden“ und festlicher Mittelpunkt der Stadt in Erinnerung.

Das Konzerthaus, das am Keizer Karelplein und damit an der Kreuzung mehrerer wichtiger Straßen durch Nijmegen liegt, hat eine interessante Geschichte über den Krieg zu erzählen. Es hat zwar die Bombardierung relativ unbeschädigt überstanden, nach den Luftlandungen im September 1944 war dies nicht mehr der Fall. Rund um den Keizer Karelplein, der die Verbindung zum Stadtzentrum und zu den Brücken darstellt, kam es zu heftigen Kämpfen. Auch De Vereeniging erlitt mehrere Treffer.

Zuvor war es von den deutschen Besatzern nach der Befreiung der Stadt durch die Alliierten beschlagnahmt worden. In dieser Zeit gab es viele Diebstähle und Vandalismus, und der Direktor erzählte nach dem Krieg, dass er die ganze Zeit über nichts mehr zu sagen hatte.

Die Zeit als Frontstadt war eine bizarre Zeit. Die Stadt wurde regelmäßig mit Granaten beschossen, und es gab Bombenangriffe auf Brücken. Gleichzeitig war Nijmegen der wichtigste Erholungsort für die Soldaten der Region, die dort ihre Freizeit verbrachten und Abwechslung sowie Spaß suchten. „Die Stadt lag den ganzen Tag lang unter Beschuss. Samstagnacht schlugen in der Nähe vier Granaten ein. Gestern Abend hatten wir wieder zwei Tanzabende gleichzeitig", schrieb der Direktor Martijn Louis Deinum am 3. Dezember 1944 in sein Tagebuch. An Tagen, an denen viel los war, kamen Hunderte von Besuchern.

Seit November 1944 waren vor allem kanadische Soldaten in und um Nijmegen stationiert. Ihre Aufgabe war es, die Front zu verteidigen und die Brücken vor deutschen Angriffen zu schützen. De Vereeniging, von den Soldaten „Wintergarden“ genannt, wurde zum Herzstück der Stadt.

Nicht jeder war mit dem zufrieden, was in einer Tanznacht in den dunklen Ecken des Veranstaltungsortes passierte. Die Eltern der jungen Frauen und die Vertreter der Kirche waren besonders besorgt über die entstandenen Beziehungen. Da die Damen aber oft mit Geschenken wie Zigaretten oder Schokolade nach Hause kamen, wurde kaum etwas dagegen unternommen und die Tanzpartys nahmen kein Ende. Sowohl die Bewohner der Stadt als auch die Soldaten sehnten sich nach einem Stück Normalität in der bizarren Frontzeit.

Keizer Karelplein 2D