Belgien / Geschichte

24. Evakuierungslazarett


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Leopoldsburg spielte während der Operation Market Garden eine wichtige Rolle. Im Kino Splendid wurde beispielsweise das Briefing zur Operation von Generalleutnant Brian Horrocks gehalten. Außerdem befand sich an der Grenze zwischen Leopoldsburg und Hechtel das amerikanische 24. Evakuierungslazarett. Dieses Lazarett hatte die Aufgabe, verwundete alliierte Soldaten nach ihrer Evakuierung aus dem Korridor nach Arnheim erstzuversorgen.

Die US-Armee setzte im Zweiten Weltkrieg verschiedene Arten von Krankenhäusern ein. Wenn Truppen von Trägern und Sanitätern vom Schlachtfeld gebracht wurden, landeten sie immer zuerst in einem Evakuierungslazarett. Hier wurden die Erstversorgung und Notoperationen durchgeführt. Schwerverwundete wurden dann direkt in ein Stationskrankenhaus oder in ein allgemeines Krankenhaus gebracht. Im Gegensatz zu den Stationskrankenhäusern verfügten die allgemeinen Krankenhäuser über bessere Möglichkeiten für spezielle chirurgische Eingriffe. Der Aufenthalt in einem Evakuierungslazarett war oft nur von kurzer Dauer, da die Soldaten entweder zu ihren Einheiten zurückkehrten oder weiterbefördert wurden. In einem allgemeinen Krankenhaus hingegen konnte die Liegezeit bis zu 180 Tage betragen.

Die Männer des 24. Evakuierungslazaretts beschrieben das Gebiet, in dem das Lazarett an der Straße von Leopoldsburg nach Hechtel eingerichtet wurde, als "ein sumpfiges Moor". Dennoch standen am 18. September 1944 400 Betten bereit, um die Verwundeten aufzunehmen. Am 19. September waren bereits 512 Soldaten, darunter auch einige Deutsche, in Behandlung. Von der Leopoldsburg aus wurden die meisten Verwundeten in das britische allgemeines Krankenhaus in Diest evakuiert. Obwohl das amerikanische 24. Evakuierungslazarett 10 km vom Beginn des britischen Korridors in Richtung Nijmegen und Arnheim entfernt lag, geriet es manchmal unter Beschuss. So wurde es am 20. September von einem deutschen Kampfflugzeug angegriffen. Dabei wurde 1. Leutnant Agatha Raus Kurth schwer verletzt.

Bei voller Stärke bestand das Lazarett aus 47 Offizieren, 52 Krankenschwestern und 318 Soldaten. Die riesige US-Kriegswirtschaft sorgte dafür, dass es ihnen an nichts fehlte. Bis Kriegsende hatte das Lazarett fast 7.000 Skalpellklingen und mehr als 16 Kilometer Nahtmaterial verbraucht. Mehr als 14.000 Morphiuminjektionen wurden verabreicht und rund 18.000 Laboruntersuchungen durchgeführt. Schließlich wurden auch 177 km Gipsverbände angelegt. Das entspricht in etwa der Strecke von Leopoldsburg nach Arnheim und zurück. Nachdem das 24. Evakuierungslazarett über zwei Wochen in Leopoldsburg operiert hatte, und dort mehr als 2.500 Soldaten versorgt hatte, von denen 26 ihre Verwundungen nicht überlebten, wurde es am 8. Oktober 1944 in Richtung der niederländischen Stadt Uden verlegt.

3940 Hechtel-Eksel