Belgien / Wahrzeichen

Das Lazarett in Leopoldsburg


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Das Lager von Beverlo und Leopoldsburg behielt auch unmittelbar nach der Befreiung eine wichtige militärische Funktion und blieb ein Sammelpunkt für militärische Einheiten und Ausrüstung. Es nahm auch Kriegsgefangene und verwundete Soldaten verschiedener Nationalitäten auf.

Mit dem Bau eines Lazaretts für das Lager von Beverlo wurde 1839 begonnen und die heute noch vorhandenen Gebäude stammen aus den 1850er Jahren. Die verwendete Architektur mit Korridoren und Krankenzimmern mit Steinernen gewölben war für die damalige Zeit modern, da sie gesundheitsfördernde Aspekte wie Belüftung und natürliches Licht berücksichtigte.

Im Jahr 1913 wurde es um eine neue Apotheke, Verwaltungsgebäude und acht Krankenstationen erweitert. Ein Jahr später zog die deutsche Besatzungsarmee während des Ersten Weltkriegs in die Gebäude ein. Soldaten, die bei Übungen verwundet wurden, wurden dort versorgt, und dasselbe setze sich während des Zweiten Weltkriegs fort. Bemerkenswert ist, dass deutsche Ärzte bis 1948 in dem Krankenhaus arbeiteten, und auch nach der Befreiung noch im Einsatz blieben, um deutsche Verwundete zu versorgen.

Die Anwesenheit von deutschen Kriegsgefangenen in Leopoldsburg war nicht wirklich überraschend. In ganz Belgien waren im Jahr 1945 250.000 deutsche Kriegsgefangene interniert. Zehntausende von Kriegsgefangenen sollten in der zerstörten belgischen Wirtschaft als Arbeitskräfte eingesetzt werden, vor allem im Bergbau und in der Forstwirtschaft. Andere wurden bei Aufräumarbeiten in den vom Krieg zerstörten Gebieten eingesetzt. Obwohl die Genfer Konvention dies verboten hatte, wurden deutsche Kriegsgefangene auch zum Räumen von Landminen eingesetzt, insbesondere an der belgischen Küste.

Hechtelsesteenweg 9, 3970 Leopoldsburg