Hügel 67 und der Verrières-Kamm

Auf dem Weg nach Falaise war das Hauptziel der Alliierten der Verrières-Kamm, eine erhöhte Stellung über der Straße von Caen nach Falaise, acht Kilometer südlich von Caen.

Zwei kanadische Infanteriedivisionen, unterstützt von der 2. kanadischen Panzerbrigade, waren am Kampf gegen Teile dreier deutscher Panzerdivisionen beteiligt.  Der Kamm wurde von deutschen Veteranen verteidigt, die aus Caen zurückgedrängt worden waren (die Befreiung erfolgte in zwei Phasen am 9. und am 19. Juli) und dort eine starke Verteidigungsstellung bezogen hatten.

Im Rahmen der Operation Atlantic, dem kanadischen Beitrag zur Operation Goodwood, überquerte die 2. kanadische Infanteriedivision die Flüsse Orne und Odon und errichtete bei Vaucelles und Louvigny zwei Brückenköpfe. Nach der Befreiung von Cormelles-le-Royal, Fleury und Louvigny blieb sie jedoch am 19. Juli auf dem Verrières-Kamm stecken, der von der 9. SS-Division und der 272. Infanteriedivision verteidigt wurde. 

Auch nach vier Tagen Kampf konnten die deutschen Grenadiere nicht besiegt werden. Mit dem Beginn einer neuen Offensive am 25. Juli, der Operation Spring, konnte die Infanterie der 2. kanadischen Division am Morgen in Verrières eindringen und nach der Abwehr von drei Gegenangriffen im Laufe des Tages das Dorf endgültig befreien.

Allerdings gelang es den Kanadiern nicht, den Deutschen den Kamm abzuringen. Bei den Kämpfen verlor das kanadische Black-Watch-Bataillon von ursprünglich 325 eingesetzten Kämpfern 315. Damit war der 25. Juli der Tag mit den meisten kanadischen Gefallenen seit dem Überfall von Dieppe 1942. 

Der Höhenzug von Verrières wurde schließlich im Zuge der Operation Totalise am 7. August 1944 eingenommen.

Einen Kilometer nördlich des Dorfes Saint-Martin-de-Fontenay erinnert das kanadische Denkmal auf dem Hügel 67 an die Kämpfe mehrerer kanadischer Regimenter in diesem Gebiet. Von dort aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Dörfer Saint-Martin-de-Fontenay und May-sur-Orne sowie auf den Verrières-Kamm.

Bei dieser Schlacht kam Gérard Doré ums Leben. Mit sechzehn Jahren war er der jüngste alliierte Kämpfer, der in der Normandie fiel. Doré, Angehöriger des kanadischen Infanterieregiments Les Fusiliers Mont-Royal, hatte bei seinem freiwilligen Eintritt seinen Personalausweis gefälscht. Doré wurde am 23. Juli 1944 von einem Maschinengewehr vor dem Verrières-Kamm tödlich getroffen.