Niederlande / Audiospot

Eine offene Tür für Geert


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Während der Befreiung von Spijk versteckte sich Frouktje Brondsema (11) mit ihrem Vater Willem und ihrer Mutter Jantje unter dem Bettkasten vor Kugeln und Granaten. Ihr Bruder Geert war nicht dabei, er war bei einer Razzia in Rotterdam festgenommen und in eine Maschinenfabrik nach Deutschland geschickt worden, wo er als Zwangsarbeiter arbeitete.

„Mein Vater hatte Strohtücher unter das Bett gelegt, um uns vor Granatsplittern zu schützen. In Spijk wurde viel zerschossen und es gab auch Todesopfer.

Nicht lange nach der Befreiung kommt Geert nach Hause. „Er hatte ein rotes deutsches Sportrad dabei. Es sah wirklich wunderschön aus.“ Geert Brondsema meldete sich wie viele andere Dorfbewohner bei den Inlandsstreitkräften. „Es gab noch viele Sprengstoffe in der Gegend, die nicht explodiert waren. Sie mussten sie unschädlich machen.“ Die Führung entschied, dass die gesamte Munition zu einem Maschinenschuppen im Dorf, in der Nähe des Friedhofs, gebracht werden sollte.

Am Dienstag, 12. Juni, legt Jantje Brondsema ihre saubere Wäsche zum Bleichen ins Gras. „Plötzlich gab es eine Explosion und Schüsse knallten. Überall sprangen Fenster heraus. Wir haben sofort verstanden, dass es falsch war.“ Kugeln, Mörser, Handgranaten: Alles explodiert. Sieben Männer werden getötet. Ein rotes Fahrrad, verdreht und geschwärzt, lehnt am Zaun des Friedhofs. Auch Geert Brondsema und seine Cousine Luitje sind dabei. Sie wurden zusammen in drei Särgen beerdigt. Von ihnen war fast nichts mehr übrig.“ Die Explosion hallt in der Familie Brondsema noch lange nach. Meine Mutter hat jahrelang jede Nacht die Hintertür offen gelassen. Geerts Leiche wurde nie gefunden, oder? Angenommen, er käme zurück, könnte er wenigstens hineinkommen.“

Alberdaweg 13-15 9909 AJ Spijk