Batterie Nansum

Anders als es der Ort vermuten lässt, sollte die Artillerie entlang der Ems- und Dollartküste nicht einen Angriff von der See aus verhindern. Das Wattenmeer war zu seicht für eine Invasionsflotte. Die Artillerie in und um Delfzijl musste gegen feindliche Jäger und Bomber kämpfen. Dies diente vor allem der Verteidigung der Hafenstadt Emden auf der anderen Seite der Ems, keine 20 Kilometer Luftlinie entfernt.

Während des Zweiten Weltkriegs war Delfzijl eine wichtige deutsche Festung. Kurz nach der holländischen Kapitulation wurde mit der Aufstellung einer Flugabwehrbatterie an der Emsküste begonnen: der Batterie Delfzijl. Einige Jahre später wurde deutsche Artillerie auch in Nansum, Fiemel (bei Termunten) und im Carel Coenraadpolder stationiert. Die Batterien bei Nansum und Fiemel waren die schwersten auf niederländischem Gebiet.

Nach der Landung der Alliierten in der Normandie begannen die deutschen Besatzer im Sommer 1944 mit dem Bau von Bunkern für Artilleriestellungen an der Ems- und Dollartküste. Ebenso in Nansum. Die Betonunterstände mussten Soldaten und Munition bei Luftangriffen schützen. Es ist klar, dass ein Angriff über Land erwartet wurde, weil die Eingänge zu den Bunkern auf der Deichseite lagen.

Dieser Angriff erfolgte im Frühjahr 1945. Nach der Befreiung der Stadt Groningen am 16. April zogen die Kanadier weiter in die „Delfzijl-Tasche“. So nannten die Kanadier das Gebiet um Delfzijl, in dem die deutschen Soldaten gefangen waren. Zwei Wochen lang wurde heftig gekämpft, aber am 2. Mai 1945 fiel in Farmsum der letzte Schuss des Krieges. Die verbliebenen Bunker entlang der Ems- und Dollard-Küste, etwa in Nansum, erinnern an diese schwere militärische Schlacht.