Niederlande / Geschichte

Explosion eines Munitionszugs


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Kurz vor der Befreiung der Provinz Friesland gab es ein starkes Meisterstück des Widerstands. Am 12. April 1945 schickte die deutsche Armee einen Munitionszug von Leeuwarden nach Stavoren. Es war der letzte ernsthafte Versuch der deutschen Besatzungstruppen in Friesland, nennenswerten Widerstand zu leisten. Doch ein mutiger Sabotageakt des Widerstands brachte den Zug zum Entgleisen und machte ihn unbrauchbar.

Der Zug bestand aus 15 Waggons mit 150 Tonnen Munition. Die niederländischen Inlandsstreitkräfte (NBS) waren über diesen Transport informiert und wollten verhindern, dass er sein Ziel erreicht. Zwischen Hieslum und Nijhuizum (etwa drei Kilometer nordöstlich von Workum) machte sich die Widerstandsgruppe Gaastmeer-Oudega an den Gleisen zu schaffen, was zum Entgleisen des Zuges führte. 

Die englische Royal Air Force (RAF) wurde über den entgleisten Zug durch den Signalposten des Widerstands informiert. Daraufhin führten alliierte Spitfire-Jäger zunächst einen Aufklärungsflug durch, kurz darauf wurden die Waggons beschossen. 

Der Beschuss führte zu gewaltigen Explosionen, die im Umkreis von Workum weithin zu hören waren. Als Vergeltungsmaßnahme wurden weitere Untergetauchte verhaftet und zum Tode verurteilt. Glücklicherweise konnte ihre Hinrichtung durch die Befreiung am 16. April 1945 verhindert werden. Doch am 17. Mai 1945 wurde ein 60-jähriger Einwohner von Workum bei der Räumung von Munition durch eine explodierende Granate getötet. Noch heute stoßen Landwirte auf den Feldern auf die alte Munition. 

Dieser Ort ist auch Teil der Fahrradroute 'Luftkrieg in Friesland' im Rahmen des Themas 'Kampf um das Wattenmeer'.