Eine aufgeschlitzte Kehle

Kanadische Veteranen besuchen Holwierde während der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Befreiung von Appingedam. Eine Regionalzeitung berichtet unter der Überschrift „Emotion“ folgende Geschichte:

„Während der Busfahrt mit den Kanadiern am Donnerstagnachmittag zu den Orten, an denen die letzten Kriegstage in unserer Gegend heftig waren, haben wir einige zutiefst emotionale Momente miterlebt. Einmal hielten sie kurz vor Appingedam an. Der kanadische Fremdenführer sagte, die Deutschen hätten die weiße Fahne gehisst, als Zeichen, dass sie sich ergeben wollten. Die Kanadier beachteten die Regeln dafür und stellten das Feuer ein. Als sie die Straße hinaufgingen, wurde einer von ihnen dennoch von deutschem Feuer getroffen und starb. Der Ex-Kämpfer, der das alles miterlebt hat, erinnert sich, dass er vor lauter Wut und Ohnmacht mit etlichen Deutschen kurzen Prozess gemacht hat. Als ich auf diesen Ort zurückblickte und mich daran erinnerte, was passiert war, wurde dem Veteranen alles zu viel.“

Er durchlebt den Kampf noch einmal. Das kanadische Perth-Regiment wird in der Nacht vom 21. auf den 22. April 1945 aus dem Gebiet um das IJsselmeer nach Godlinze verlegt. In der nächsten Nacht greifen sie Holwiderde an. Die Straße bei Oosterfeld wurde von den Deutschen gesprengt, um den Vormarsch der Kanadier zu verlangsamen. Rund um den Hof Oosterfeldwerd gibt es mehrere deutsche Maschinengewehrnester. Die Deutschen, die den Hof verteidigen, ergeben sich. Die Kanadier hören auf zu schießen und gehen auf die Farm zu, woraufhin ein Deutscher erneut schießt und einen der Alliierten tödlich verwundet. Die Befreier greifen erneut an und töten nun alle deutschen Soldaten. Danach gibt es einen mit durchgeschnittener Kehle im Kanal rund um den Hof.

Die Flugabwehrbatterie Nansum zielt auf Holwierde, während sich im Dorf Kanadier und Deutsche auf Leben und Tod bekämpfen. Der schwere Artilleriebeschuss und die heftigen Kämpfe forderten ihren Tribut vom Perth Regiment, Lieutenant McCourtie und 7 wurden getötet, 23 wurden verwundet und 1 wird vermisst. Der Hof Oosterfeld brennt vollständig ab.