Belgien / Geschichte

Von Patres und Brücken


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Am 13. September 1944 befreien die Briten Mol. In der Umgebung wird um jede Überquerungsmöglichkeit am Maas-Schelde-Kanal gekämpft. Mehrere Versuche der Alliierten, an den Schleusen überzusetzen, misslingen.

In Mol-Rauw fahren britische Panzer und Aufklärungsfahrzeuge am 16. September zusammen mit einem Widerstandskämpfer aus Mol los. Ohne große Mühe erreichen sie das verlassene Schloss De Maat. Vor ihrem Abzug haben die Deutschen den Turm gesprengt, um zu verhindern, dass dieser als Beobachtungsposten genutzt werden kann. Die Brücke über den Kanal ist zerstört und die Deutschen auf der anderen Seite nehmen die Kundschafter unter Feuer. Das macht eine Überquerung auch hier unmöglich. 

Am 18. September halten Oberstleutnant von der Heydte und sein Stab Einzug in die Abtei von Postel. An verschiedenen Stellen in Postel sind Kanonen postiert. Scheunen verwandeln sich in Munitionslager. Die britische Artillerie beschießt die Abtei von Schleuse 3, Bladel und Bergeijk aus. Die Abtei ist voll mit Flüchtlingen; die Patres lassen sie ausnahmsweise in den umfriedeten Abteigarten. Vom 22. auf den 23. September ziehen die Deutschen ab, am 23. September treffen die Alliierten ein. Dank des deutschen Rückzugs wird die Abtei nicht zum Schlachtfeld. 

Nach dem Abzug der Deutschen bauen die Briten an Schleuse 3 eine zeitweilige Brücke. Die „Baileybrücke“ gibt es bis heute; sie ist eine der wenigen intakten Exemplare solcher Muster an technischer Ingeniosität. Der Brite Donald Coleman Bailey entwarf die Brücke 1940, um Pioniertruppen bei ihren Operationen zu unterstützen. Die Brücke ist modular und kann ohne Kran und besonderes Werkzeug gebaut werden; besonders praktisch in Kriegssituationen.

Waterstraat 2400 Mol