Die Hölle von Ten Aard

Die Schlacht um Geel wird fortgesetzt in Ten Aard, einem Weiler von Geel. Neun Tage und Nächte gibt es hier heftige Kämpfe. Das gesamte Dorf wird dabei zerstört.

Am 14. September 1944 gelingt es der 15. schottischen Infanteriedivision, den Maas-Schelde-Kanal zu überqueren und in der Dorfmulde von Ten Aard einen kleinen Brückenkopf zu bilden. Aber die Deutschen zerstören jede Brücke, die die Schotten über den Kanal schlagen. Die Wiesen in der Umgebung setzen sie unter Wasser.

Der Brückenkopf der Alliierten kann mit Mühe gehalten werden. Jeden Fortschritt, den die Schotten verbuchen, machen die Deutschen wieder zunichte. Unaufhörlich gibt es Artilleriebeschuss und Kämpfe Mann gegen Mann. Der britische Oberbefehlshaber, Feldmarschall Bernard Montgomery, kommt am 15. September, um der Division Mut zuzusprechen und Orden zu verteilen. Die Kämpfe in Ten Aard werden nämlich Teil der Operation Market Garden sein, einer Großoffensive in Richtung des niederländischen Arnhem. Die Schotten müssen dabei die linke Flanke sichern.

Die Kämpfe in Ten Aard gehen weiter. Weil es den Schotten nicht gelingt, aus dem Brückenkopf auszubrechen, erhalten sie den Befehl, sich zurückzuziehen. Das geschieht in der Nacht vom 20. auf den 21. September. Aber einen Tag später sind auch die Deutschen weg, um Positionen weiter nördlich einzunehmen.

Ten Aard bleibt zerstört zurück. Von den 300 Häusern sind fast 100 ausgebrannt, zerstört oder schwer beschädigt. Die Verluste an beiden Seiten sind hoch. Die 15. schottische Infanteriedivision zählt 112 Tote, 644 Verwundete und 158 Vermisste. Auch 25 Zivilisten haben den Tod gefunden.