Niederlande / Geschichte

Mit Damenbekleidung durch die deutschen Linien


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Die Kanadier setzen am Samstag, den 14. April 1945 Känguru-Panzer des 1. Kanadischen Panzerträgerregiments ein, um die Herebrug zu stürmen. Infanteristen werden mit diesen Panzern transportiert. Mit 35 Stundenkilometern stürmen die Panzer über die Brücke.

Die Infanteristen errichten am anderen Ufer einen Brückenkopf. Die Brücke wird durch die Gewalt des motorisierten Sturms zerstört. Die übersetzenden Kanadier geraten unter schweres Feuer. Nach dem Absetzen der Infanterie biegen die drei Kängurus falsch ab Fahrer Carl Atkinston: „Mein Kommandant gab den Befehl ‚Fahrer an sich selbst' und tauchte in den Panzer. Ich fuhr nach eigener Beobachtung weiter, wobei ich mich an den Oberleitungen der Trolleybusse orientierte. Wir rannten bis zum Ende der Straße und kehrten dann um. Einer von uns dreien wurde von einer Panzerfaust getroffen, aber die Jungs konnten raus.“

Dieser dritte Panzer war versehentlich in den Coehoornsingel geraten. Augenzeuge Niek Meyer dazu: „Wir wohnten in Coehoornsingel 21, gegenüber der Remonstrantenkirche. In der Kirche waren viele Menschen, die dorthin geflohen waren. Die Menschen flohen dann von dieser Kirche wieder zum Zuiderdiep, weil auf den Ubbo Emmiussingel heftig geschossen wurde. Plötzlich bog ein Panzer vom Hereplein in den Coehoornsingel ein. Ein fürchterlicher Lärm, diese rasselnden Raupen über dem Kopfsteinpflaster des Coehoornsingel. Das Glas und die Töpferwaren in den Häusern zitterten. Die Leute waren entsetzt. „Keine Sorge“, sagte einer der deutschen Soldaten, „das repariere ich.“ Er nahm eine Panzerfaust und ging hinter dem Panzer her. Ich habe den Angriff nicht gesehen, aber ich habe seine Folgen gesehen. Der Panzer wurde steuerlos und fuhr direkt in die Fassade der Buchhandlung Cloetingh. Alles ging in Flammen auf.“

Die beiden Besatzungsmitglieder des behinderten Kängurus namens Phyllis können sich in Nachbarhäusern in Sicherheit bringen und sich dann von Haus zu Haus durch das noch immer „deutsche Viertel“ zur kanadischen Linie schleichen. Irgendwann finden sie sich in einem Raum wieder, der sie nur durch eine Tür von einem Raum voller deutscher Soldaten trennt. Sie finden Damenbekleidung, die ihnen eine Idee gibt. Die Panzersoldaten ziehen ihre Kleider an und kehren wohlbehalten zu ihrer Einheit zurück.