Niederlande / Audiospot

Französische Fallschirmjäger in Aktion!


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In der Nacht vom 7. auf den 8. April 1945 wurden über 700 französische Fallschirmjäger in den Provinzen Drenthe und Friesland abgeworfen. Die Operation Amherst sollte hinter den feindlichen Linien den Vormarsch der alliierten Armee unterstützen. Etwa 60 Fallschirmjäger landeten in der Nähe von Appelscha.

Anfang April 1945 nahm die Befreiung der nördlichen Niederlande langsam konkrete Formen an. Die Zweite Kanadische Armee rückte entlang der Linie Coevorden–Meppel vor. Um sie zu unterstützen, begann am 7. April 1945 die Operation Amherst, die von General James Michael Calvert geleitet wurde. Diese Operation hatte das Ziel, Verwirrung zu stiften, Informationen zu sammeln und strategische Orte wie Kreuzungen und Brücken zu sichern.

Über 700 französische Fallschirmjäger wurden in der Nacht vom 7. auf den 8. April im Dreieck zwischen Assen, Emmen und Meppel abgeworfen. Die Piloten hatten mit schlechter Sicht zu kämpfen. Sie mussten sich auf ihre Instrumente und die Radarführung verlassen, was jedoch teilweise misslang, sodass viele Fallschirmjäger ihren Absprungpunkt verfehlten. Mehrere Soldaten wurden von ihrem Stick, der Einheit, in der sie operierten, isoliert.

Die Sticks, die in den Abwurfzonen 15 und 16 landen sollten, kamen im Grenzgebiet in der Nähe von Appelscha und Oosterwolde (zwischen Friesland und Drenthe) aus. Unter ihnen waren Hauptmann Pierre Sicaud und Leutnant Duno. In den Wäldern um Appelscha stieß Sicaud bald auf die lokale Widerstandsgruppe „knokploeg Noord-Drenthe“, mit der er von da an zusammenarbeitete.

Am 10. April beschloss Hauptmann Sicaud, die Stokersverlaat-Brücke über den Kanal Opsterlandse Compagnonsvaart in Appelscha zu besetzen. Die Brücke war eine wichtige Verbindung für die sich zurückziehenden deutschen Truppen. Von ihrem Beobachtungsposten auf dem Dach der Familie Mulder sahen die Fallschirmjäger, dass sich ein deutsches Auto der Brücke näherte. Französische Soldaten eröffneten das Feuer und das Auto kam zum Stillstand. Einem verwundeten deutschen Soldaten gelang die Flucht, zwei andere wurden zusammen mit dem Auto durch eine Handgranate in die Luft gesprengt. Nicht viel später wurde ein Trupp deutscher Soldaten gefangen genommen, unter ihnen viele Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren. Nach mehreren weiteren Zwischenfällen in der Nähe der Brücke erreichten am Freitag, den 13. April, kanadische Einheiten Appelscha und befreiten die Stadt.