Niederlande / Festung

Bunkerdorf


Lesezeichen

Teilen

Routenplaner


Als kanadische Soldaten am 25. Oktober 1944 das Gebiet um Groede befreiten, waren sie überrascht, ein gut getarntes deutsches „Bunkerdorf“ vorzufinden, das Teil des Atlantikwalls war. Das Dorf sah ganz gewöhnlich aus, mit Straßen und Wohnhäusern – aber in Wirklichkeit war es der Stützpunkt Groede.

1941 begann die deutsche Besatzungsmacht mit dem Bau des Atlantikwalls. Die Linie bestand aus Bunkern, Artillerie und Minenfeldern und verlief von Norwegen bis zur französisch-spanischen Grenze. Die Verteidigungsanlagen konzentrierten sich auf strategisch wichtige Punkte wie die Mündung der Schelde. Ein Stück weiter von der Küste entfernt waren die Verteidigungsanlagen mit Panzersperren, Minenfeldern und Stützpunkten wie dem Stützpunkt in Groede verbunden.

Stützpunkt Groede war die Basis einer deutschen Artillerieeinheit. Dort waren 250 Soldaten stationiert. Der Stützpunkt wurde in Form eines kleinen Dorfes mit Straßen und Rasenflächen angelegt. Aufgrund ihrer Lage in „unfruchtbarem“ Land waren die elf Bunker als Häuser, Geschäfte oder Ställe getarnt. Die Bunker hatten Dächer und bemalte Türen und Fenster. Sie trugen Namen wie „Villa Saarland“, „Villa Freundlich“ und „Villa Mosselland“. Der Stützpunkt wurde zur Unterstützung der Küstenverteidigung und für einen möglichen Landangriff eingesetzt. Stützpunkt Groede war selbstversorgend und verfügte über eine Küchengruppe, einen Verbandsposten, eine Krankenstation sowie Mannschafts- und Munitionsbunker. 

Erst als die Alliierten sich während der Operation Switchback dem Bunkerdorf näherten, entdeckten sie, dass sie über einen gut getarnten Stützpunkt gestolpert waren. Die Deutschen kapitulierten ohne Widerstand. Übrigens, in der Operation "Switchback" müsten die 3. kanadische Infanteriedivision und die 4. kanadische Panzerdivision das "Breskens Pocket" genannte Gebiet südlich der Westerschelde mit der 64. deutschen Infanteriedivision ausräumen. Es sollteeine der schwierigsten Operationen in Westeuropa werden. 

Jahrelang lagen die Bunker unter einer dicken Erdschicht begraben und im Gestrüpp versteckt. Das Bunkerdorf ist jetzt Teil des Parks von Groede Podium. Die Bunker sind einzigartig und noch immer in gutem Zustand. Sogar die Bemalungen, mit denen die Soldaten die Bunker tarnten, sind noch zu sehen.

Auf der Website von Zeeuwse Ankers finden Sie umfassende Informationen, persönliche Geschichten und Videos über die Schlacht an der Schelde.

Gerard de Moorsweg 4, 4503 PD Groede