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Die Betuwe als Frontlinie

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Im Herbst 1944 kam die Operation 'Market Garden' in den sumpfigen Weiden der Betuwe nicht weiter - sie war stecken geblieben. Die Frontlinie lag an vielen Stellen der Betuwe still. Ansässige, die durchkamen flüchteten in den befreiten Süden. Andere mussten zwangsläufig in den Norden ausweichen. Viertausend Männer blieben zurück um die Besitztümer zu beschützen. Die Betuwe wurde zur 'Männerinsel'.

Die Kapelle auf dem Hügel in Bemmel, die zu Ehren der Maria der blühenden Betuwe 1946 gebaut wurde erinnert an diejenigen, die ihr Leben verloren haben während der blutigen Tage, die hier im September und Oktober 1944 stattfanden und während der Kriegshandlungen, die darauf folgten bis zur Befreiung im Frühjahr 1945.

Am 17. September 1944 begann die Operation 'Market Garden', ein Überraschungsangriff, der alliierte Luftlandetruppen und Bodenstreitkräfte kombinierte. Die Truppenbewegung am Boden verlief nicht so erfolgreich wie man geglaubt hatte, wodurch der Kampf um die Brücke bei Arnheim letztendlich verloren wurde.

Der strategisch günstig gelegene Hügel wird zum Brennpunkt der Schlacht. Vom 26. September bis zum 4. Oktober 1944 kommt es zu Gefechten Mann gegen Mann. Es kommt auch zu heftigen Panzergefechten. Hunderte von Soldaten sterben. Am 4. Oktober werden die deutschen Truppen auf die Nordseite des Flusses Linge getrieben. Entlang der Linge graben sich die Kriegsparteien dann ein.

Als sich abzeichnete, dass die Front definitiv bei Bemmel zum Stillstand gekommen war, bekam die Bevölkerung den Befahl das Dorf zu verlassen. Die Familien von Bemmel, die an der 'guten Seite der Front' wohnten wurden evakuiert. Die meisten Männer blieben in Bemmel zurück. Der englische Befehlshaber, der für die Sicherheit im befreiten Gebiet zuständig war erlaubte 4000 Familienoberhäuptern zurückzubleiben. Die Betuwe-Männer nannten das Gebiet 'die Männerinsel'.  Sie versuchten das Eigentum der evakuierten Einwohner zu beschützen und die zurückgebliebenen Tiere zu versorgen.

Erst im Frühjahr 1945 gerät die Linge-Front in Bewegung. Die Alliierten rücken nach Osten vor, um die Nordseite der Linge über Gendt und Doornenburg zu räumen. Um De Heuvel wird es gespenstisch still. Überall verstreut liegen Feldgräber, Minen, Waffen und Munition. Kaputte Panzer bilden eindrucksvolle stumme Zeugen.

Der Sherman-Panzer

In der Nähe der Kapelle bei De Heuvel (Der Hügel) steht ein Panzer. Er symbolisiert den 1944 in der Betuwe gestrandeten Vormarsch und die bis 1945 verzögerte Befreiung. Das Denkmal 'Der Sherman-Panzer' ist somit ein Symbol des Kampfes und der Hoffnung. Auf der Rückseite steht der Text 'Jeder Bürger zählt', begleitet von dem Symbol für die Zivilbevölkerung in Kriegszeiten, der Ringelblume.

Heuvelsestraat 14, Bemmel