Niederlande / Museum

Sankt-Antonius-Mühle


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Sowohl die Mühle als auch die Kirche spielten während der Kämpfe in und um Eerde vom 18. bis 25. September 1944 eine wichtige Rolle. Dies lag an der Höhe dieser Gebäude und ihrer Funktion als Beobachtungsposten.

Die Sankt-Antonius-Mühle wurde am 24. September 1944 während der Operation Market Garden während der Kämpfe in den Sanddünen von Eerde schwer beschädigt. Eerde war durch die Lage an der „Deutschen Linie“ (Eisenbahnlinie Boxtel-Wesel) und dem Zuid-Willemsvaart-Kanal ein strategisch wichtiger Ort. Die Amerikaner nutzten das Dorf als Puffer für die in Veghel gelegenen Brücken. Deutsche Kommandeure wiederum begriffen, von welcher Bedeutung das Dorf war, um dort ihre Truppen zu versammeln und koordinierte Angriffe auf die Brücken zu starten. Es gab heftige Kämpfe um das Dorf, bei denen viele Opfer fielen. An der Mühle befindet sich eine Tafel mit den Namen der alliierten Opfer, die in Eerde ums Leben kamen, darunter Fallschirmjäger Carman Ladner.

Die persönliche Geschichte von Carman Ladner

Carman Ladner meldete sich bei den Fallschirmjägern, einer neuen Eliteeinheit des US-Militärs, da es sein Wunsch war, dieser anzugehören. Seine Verlobte Elaine Smith war dagegen, da sie befürchtete, dass Carman ums Leben kommen würde. Während seines letzten Urlaubs vor seiner Abreise nach Europa gerieten sie in Streit. Dennoch reiste Carman anschließend nach New York, um an Bord zu gehen. Nachdem er abgereist war, bereute Elaine den Streit und reiste von Maine nach New York, um nach ihm zu suchen. Allen Widrigkeiten zum Trotz fand sie Carman unter Tausenden von Männern, die sich auf die große Überfahrt vorbereiteten. Sie legten ihren Streit bei und versprachen, einander häufig zu schreiben.

Eines Tages kamen keine Briefe mehr von Carman an. Elaine wartete nervös und versuchte, mit Carmans Eltern Kontakt aufzunehmen, die auf dem Land ohne Strom und Telefon lebten. Bald darauf fand sie drei Briefe in ihrem Briefkasten. Es waren ihre eigenen Briefe, die sie an Carman geschickt hatte. Auf den Briefen prangte der Stempel „DECEASED“ (verstorben). In diesem Augenblick wurde Elaine mit der harten Realität konfrontiert, dass die Liebe ihres Lebens nicht mehr da war. Für sie brach eine Welt zusammen. Da sie nicht verheiratet waren, wurde die offizielle Nachricht, dass er getötet wurde, an seine Eltern geschickt, die keine Möglichkeit gesehen hatten, Elaine zu kontaktieren. Später bekam sie die Nachricht, dass als vermisst galt (MIA – Missing in Action). Aber die Hoffnung, dass er noch zurückkehren würde, schwand schnell. 2006 erfuhr Elaine bei einem Besuch in Eerde die wahren Umstände seines Todes.

Im Geronimo-Museum in der Mühle sind die Briefe von Carman und Elaine ausgestellt, darunter die drei „DECEASED“-Briefe und einige andere persönliche Gegenstände aus dieser Geschichte.

Die folgende Passage stammt aus einem der Briefe, die Carman an Elaine schrieb:„I love the paratroops, although we know that if we ever…and we will…go over, chances are that 90% of us will never come back. We know that, but it doesn't bother us. We are trained just for special missions, and we know even though we may get 'knocked off', maybe we saved a few hundred lives. That is why we are Paratroopers.“

Deutsche Übersetzung: „Ich liebe die Fallschirmjäger, obwohl wir wissen, dass, wenn wir irgendwann rübergehen … und das werden wir …, die Chance groß ist, dass 90 % von uns nicht zurückkehren. Wir wissen das, aber es stört uns nicht. Wir wurden dazu ausgebildet, Spezialmissionen durchzuführen. Wir wissen, selbst wenn wir ‚abgeknallt‘ werden, retten wir wahrscheinlich ein paar Hundert Leben. Deshalb sind wir Fallschirmjäger.“

Weitere persönliche Geschichten finden Sie auf der Website von Brabant Remembers: „Hier erhob sich mein Phönix aus seiner Asche“


Zandvliet 11, 5466 PL Eerde