Niederlande / Wahrzeichen

Eisenbahnbrücke Geldermalsen-Tricht


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Die Eisenbahnbrücke zwischen Geldermalsen und Tricht bildet die Verbindung über den Fluss Linge und liegt an der Strecke Utrecht - Boxtel. Bis zum Winter 1945 befand sich hier eine Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1868. Es handelte sich um eine lange Brücke, die aus zwei mal vier Bogenbrücken bestand und die Spannweite des Flusses und des Flussgebietes der Linge hatte.

Am 17. April 1945, als der Krieg bereits zu Ende war, wurde ein Teil der Bevölkerung von Tricht aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und die Brücke wurde von den deutschen Besatzern gesprengt. Auch das Stellwerk, der Lokschuppen und andere wichtige Bahnanlagen wurden an diesem Tag vernichtet. Durch die heftigen Explosionen wurden auch die Fenster mehrerer Häuser in Tricht zerstört. Teile der Eisenbahnbrücke flogen wie Schmetterlinge durch die Luft. Bei Bierbrauer Aalbers, der etwa 100 Meter von der Brücke entfernt wohnte, landete ein Stück Gleis vor der Tür.

Im Juni 1945, recht bald nach der Befreiung, kam eine Kompanie der britischen Ingenieure, die Royal Engineers, nach Geldermalsen, um bei der Beseitigung von Trümmern und der Reparatur der Lingebrug zu helfen.

Die Briten errichteten ein Zeltlager auf einer Wiese am Anfang des Koppelsedijk. In jenen Tagen kamen regelmäßig einheimische Kinder zum Eingang des Zeltlagers, denn die britischen Soldaten hatten Süßigkeiten dabei: Kaugummi und Schokolade.

11 Tage lang arbeiteten sie hart. Mit zwei Bulldozern und vier Scrapern realisieren sie in kurzer Zeit einen Bahndamm. Dieser lange Bahndamm wird die drei südlichen Spannweiten ersetzen. In ihm wurden auch die Trümmer des großen Lokschuppens verarbeitet. In diesen elf Tagen bewegten die Mitglieder der Royal Engineers über 9.000 m3 Sand und Erde. Sie bauten auch eine Notbrücke über die Linge, und im September 1945 konnten die ersten Züge wieder fahren.

Die in Geldermalsen stationierte Kompanie der britischen Ingenieure bestand aus englischen und schottischen Soldaten. Unter den Schotten befanden sich einige Trommler und Dudelsackpfeifer. Der örtliche reformierte Pfarrer Krop hielt für diese Kompanie an einem Sonntagnachmittag einen Gottesdienst in englischer Sprache ab. In typisch britischer Manier marschierte die gesamte Kompanie mit Trommlern und Dudelsackspielern die Church Street hinunter zur protestantischen Kirche.