Deutschland / Denkmal

Oppenhoffallee-Denkmal


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Am 25. März 1945, nur wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Franz Oppenhoff, der Bürgermeister der Stadt Aachen, von einem Todeskommando vor seiner Haustür ermordet. Zu seinem Gedenken und zum Kampf gegen Intoleranz wurde ein Denkmal aus 13 Betonsäulen errichtet.

Oppenhoff wurde am 18. August 1902 geboren und war ab 1933 als Rechtsanwalt in Aachen tätig, bekannt für die Verteidigung von Priestern und Juden. Die Nationalsozialisten waren mit Oppenhoff unzufrieden, und er wurde wegen seines Verhaltens mehrfach von hochrangigen nationalsozialistischen Funktionären verwarnt. Oppenhoff arbeitete auch für die Rüstungsfirma Veltrup, was ihm half, nicht zum Militär eingezogen zu werden. Im September 1944, als die amerikanischen Truppen in der Nähe von Aachen standen und die Stadt weitgehend zerstört war, wandte sich Oppenhoff an die amerikanischen Streitkräfte. Nach dem Abzug der deutschen Truppen am 31. Oktober 1944 wurde er von den Militärs zum Bürgermeister ernannt.

Oppenhoff wusste, dass, solange der Krieg noch nicht zu Ende war, sein Leben in Gefahr war. Trotzdem entschied er sich für die Zusammenarbeit mit den Siegermächten. Leider wurde er am 25. März 1945 vor seinem Haus in der Eupener Straße von einem Werwolf-Kommando ermordet. Zu den fünf Angreifern gehörten ein 14-jähriger Junge und ein 16-jähriges Mädchen. Obwohl die Angreifer gefasst wurden, konnte der genaue Täter nie ermittelt werden, aber Oppenhoff war sicherlich ein Opfer der nationalsozialistischen Diktatur. Er wurde auf dem Aachener Ostfriedhof beigesetzt.

Zu seinem Gedenken wurde ein Denkmal aus 13 Betonsäulen errichtet, auf denen folgende Zitate stehen:

"Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet." - Neues Testament

"Der Mensch ist frei. Die Individualität des Menschen verwandelt sich in Freiheit." - G. Büchner

"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." - Levitikus

"Schweigen kann zu einem Verbrechen werden." - Kurt Schumacher

"Unsere Generation ist zu einem großen Teil eine schuldige Generation." - Alfred Oelp

"Die Würde des Menschen ist unantastbar." - §1 Grundgesetz

"Man kann das Schicksal nur durch Einsicht überwinden." - Hermann Hesse

"Nicht nur die Tat, sondern auch das Leiden ist ein Weg zur Freiheit." - D. Bonhoeffer

"Die eingesperrte Wahrheit quält." - Rosa Luxemburg

"Sechstes Gebot: Du sollst nicht töten." - Hebräische Bibel

"Wenn er nicht allein gekämpft hat und besiegt ist, hat der Feind noch nicht gewonnen." - Berthold Brecht / C. v. Ossietzky

"Liebt eure Feinde, segnet die, die euch verfluchen." - Neues Testament

Oppenhoffallee, 52066 Aachen